Rezension

Trio mit vier Hörnern

Demon Road - Hölle und Highway - Derek Landy

Demon Road - Hölle und Highway
von Derek Landy

Bewertet mit 3.5 Sternen

Amber ist sechzehn, hat in der Schule Stress mit ihrer Rektorin und nachmittags in ihrem Job mit Kunden. Allein mit den Hormonen, die ein pubertierender Teenager so mit sich schleppt, wäre das eine teuflische Mischung, doch dann sind da noch ihre Eltern: elegant, cool und mörderisch gut drauf. Letzteres darf man durchaus wörtlich nehmen, denn sie wollen Amber töten und auffressen. Offensichtlich machen das liebevolle Dämoneneltern so. Amber muss sich nicht nur damit abfinden, dass ihr selbst unter Druck eine hübsche rote Haut und Hörner und Macht und Kraft erwächst, sondern dass sie einen Deal mit einem Höllenfürsten hat, sich auf der Flucht vor ihren Eltern befindet, in einem semilebenden Auto mit einem oder zwei komischen Typen unterwegs ist. Alles nicht so einfach, aber das ist die Pubertät ja nie ...

Das hätte ein ernsthaft cooler Kracher sein können. Die Schreibweise ist mega gut und die Seiten fliegen nur so dahin. Trotzdem konnte es mich nicht wirklich packen. Die Dialoge und die meisten auftretenden Personen gingen mir auf die Nerven, und obwohl sich Amber wirklich weiterentwickelt, hat sie die Tendenz, große Dummheiten zu begehen, ohne die das Buch nicht funktionieren würde, denn dann wäre es zu zeitig zu Ende oder nicht halb so dramatisch. Es verfügt über gewisse Horrormerkmale und für ein Jugendbuch zeichnet es sich durch wirklich grausame Szenen aus. Das wird mir manchmal zu leicht abgehandelt, es berührt nicht wirklich jemanden der Protagonisten und kann deshalb auch nicht den Leser berühren. Natürlich endet die Story mit einem Cliffhanger, so dass man selbst, wenn man nicht ganz überzeugt wurde, weiterlesen möchte. Ich hoffe, dass Landy sich dann ab und zu ein wenig Zeit nimmt, mehr zu erklären, denn so gut die Actionszenen sein mögen, nehmen sie manchmal überhand, ohne dass sie die Handlung vorantreiben. 3,5/5 Punkten.