Rezension

Überraschend Gut!

Happy Family - David Safier

Happy Family
von David Safier

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe Happy Family vor über einem Jahr zum Geburtstag geschenkt bekommen. Damals hat es mich nicht sehr angesprochen. Das Cover sah langweilig aus, der Titel ist nicht gerade ansprechend und der Buchrücken hätte mich auch nicht dazu gebracht, es zu lesen. Außerdem lese ich normalerweise keine Romane. Nun habe ich es aber zum Geburtstag geschenkt bekommen und dieses Jahr beschlossen, Bücher zu lesen, die schon länger herum liegen, nur weil ich sie nicht SOO ansprechend, wie manch andere Bücher finde. Ich muss sagen: Ich war positiv überrascht!

Das Buch war echt lustig und super interessant. Es dreht sich alles um Familie Wünschmann, eine Familie, die mit der Zeit im alltäglichen Chaos und Stress einer kaputten Familie gelandet ist.

Familie Wünschmann besteht aus 4 Personen:

Mama Emma ist dauer gestresst, von ihren Kindern genervt, von ihrem Ehemann enttäuscht und ihr kleiner Buchladen läuft auch nicht so, wie sie es gerne hätte.

Tochter Fee ist mitten in der Pubertät, dauerhaft gernervt von ihren Eltern, streitet sich ständig mit ihrem Bruder, ist versetzungsgefährdet und hängt -eben typisch Teenager- den ganzen Tag nur am Handy.

Sohn Max ist der Jüngste, hochbegabt, wird in der Schule gemobbt und hält sich aus dem täglichen Leben raus. Er zieht sich in die Welt der Bücher zurück.

Zu guter Letzt ist da noch Ehemann Frank, der von der Arbeit dauergestresst und nur noch müde ist.

Um nicht zu spoilern verrate ich mal nicht die Umstände, jedenfalls werden die Wünschmanns eines Tages von einer alten Bettlerin namens "Baba Yaga" verhext und in Monster verwandelt. Frank wird zu Frankenstein, Emma Vampirin, Max Werwolf und Fee zur Mumie. Selbstverständlich möchten die Wünschmanns nicht an diesem Zustand festhalten, also verfolgen sie die Hexe im VW-Bus der Hippiemitarbeiterin von Emma quer über den Globus. Hierbei bekämpfen sie mit geballter Monsterpower unter anderem Wachsfigurenzombies und Motorradrocker und treffen schlussendlich sogar auf Dracula! Natürlich verläuft die Reise nicht ohne die üblichen Zankereien, die die Jagd nach der alten Hexe nicht gerade vereinfachen. Im Großen und Ganzen ist diese halbe Weltreise aber super geschrieben. Der Erzähler wechselt die Perspektive immer wieder zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Familie Wüschmanns, aber ab und an bekommt man auch von Baba Yagas oder Draculas Gedanken zu lesen. Dabei gelingt es David Savier meiner Meinung nach total gut, sich in die verschiedenen Figuren hinein zu versetzten. Ob es jetzt eine Familienmuttter, eine Teenagertochter, oder sogar Dracula ist.

Ich fand das Buch super und würde es jedem weiter empfehlen!