Rezension

Überraschenderweise anders als erst gedacht und kein bekannter Abklatsch mit heißeren Sexszenen

Fesselndes Verlangen - Forbidden Lovers - Shelly Bell

Fesselndes Verlangen - Forbidden Lovers
von Shelly Bell

 Dieses 372 Seiten umfassende Werk aus dem LYX.digital Verlag bildet mit dem Titel "Fesselndes Verlangen - Forbidden Lovers" den Auftakt der "Forbidden Lovers"-Reihe.

Hierbei dreht sich die Handlung vordergründig um Isabella und Tristan, die beide aus unterschiedlichen Gründen darauf gekommen sind, dass sie Anhänger der BDSM-Szene sind.

So besuchen beide das letzte bzw. erste Mal eine Playparty in der Stadt, bevor sie diese verlassen wollen.

Es soll sich lediglich um einen One-Night-Stand handeln, doch beide bemerken, dass dieser ihnen nicht ausreicht. Tristan möchte seine Angel wiedersehen, so kennt er ja nicht einmal ihren richtigen Namen. Wie der Zufall so will, begegnen sie sich auch schneller wieder als gedacht...

Eigentlich bin ich nicht unbedingt der größte Fan solcher Erotikliteratur, doch der Klappentext ließ mich neugierig werden und ich sollte auch nicht enttäuscht werden. :)

Bereits auf den ersten Seiten habe ich mich perfekt in die Geschichte eingefunden und war völlig hin und weg von der emotionalen Tiefe, die ich nachempfinden konnte. Die Funken sprühen regelrecht zwischen Isabella und Tristan, was ich sonst manchmal bei Erotikromanen vermisse.

Isabella ist am Anfang in Sachen BDSM noch Jungfrau und dementsprechend ein Rohdiamant, was im Cover sehr gut wiedergespiegelt wird. Tristan ist der typische Mann der Geschichte, der so schnell keine Beziehung mehr eingehen will, doch sobald er Isabella begegnet ändert sich einiges. Er stößt sie dann nicht von sich, wenn es ernster wird, sondern sagt ihr direkt, was er empfindet, was sonst bei anderen Romanen oft nicht der Fall ist. Das hat mir gut gefallen.

Doch vor ihrer Begegnung gibt es einen Prolog, mit dem ich erst überhaupt nicht so gerechnet habe und der der ganzen Geschichte noch mehr Tiefe verleiht und sie für mich noch spannender gemacht hat.

Auch gut hat mir gefallen, dass Isabella eigentlich immer weiß was sie will und nicht so schnell klein begibt, wenn sie es nicht nachvollziehen kann. Sie ist eine gestandene Persönlichkeit, die sich mit Tristan vollkommen wieder am Leben erfreuen kann. Außerdem konnte ich die Handlungsweisen beider nachvollziehen und habe somit nichts daran zu bemängeln. Auch die beliebten Missverständnisse in Liebesgeschichten blieben zu meiner Begeisterung aus. Generell gefiel mir der Erzählstil der Autorin sehr gut. In dem Buch sind außerdem abwechselnd Isabella und Tristan die Erzähler, was der Geschichte aber nicht die Spannung nimmt, sondern sie sogar noch ergänzt, da beide Probleme aus ihrer Vergangenheit beseitigen müssen, die zum Ende hin kollidieren und zu einem regelrechten Showdown führen.

Dadurch, dass dieser Roman im BDSM angesiedelt ist, kommen natürlich auch die Sexszenen nicht zu kurz. Diese sind aber nicht zu stark vertreten, sondern in einem guten Maß mit dem Rest gehalten. Trotz dessen, dass diese Szenen eigentlich ziemlich schmutzig sind, umschreibt die Autorin es sehr gut und wird nicht zu obszön, was wieder zu beiden Figuren und ihrer Etikette gut passt.

Der einzige Makel besteht für mich mit der Länge und vielleicht auch leicht mit dem Cover, da mir die englische Variante etwas besser gefällt. Ich finde es gerade zum Ende hin ziemlich kurzgehalten. Sie baut mit der Zeit alles zu diesem Showdown auf, doch dieser ist doch ziemlich schnell geschehen und geklärt. Das fand ich etwas schade, da sie dies meiner Meinung nach gerne noch etwas hätte ausbauen können.

Alles in allem würde ich dieses Buch weiterempfehlen und wahrscheinlich auch erneut lesen. Die Charaktere und der Erzählstil gefallen mir sehr gut. Lediglich die Handlung ist mir zum Schluss etwas zu wenig beleuchtet, weshalb ich diesem Buch gute 4/5 Sternen geben möchte und gespannt auf die Übersetzung des zweiten Bandes rund um Ryder und Jane.