Rezension

Üble Verstrickungen mit Todesfolge in unberührter Natur mitten im Atlantik

Bretonische Brandung - Jean-Luc Bannalec

Bretonische Brandung
von Jean-Luc Bannalec

Bewertet mit 4 Sternen

Auch der zweite Fall des ursprünglich aus Paris stammenden, nun aber in Südfrankreich stationierten Kommissar Dupin war ein Lesevergnügen für mich. Ich hatte zuvor noch nichts von den Glénan-Inseln gehört, einem Inselarchipel, das nur wenige Seemeilen von Concerneau entfernt mitten im Atlantik liegt, ziemlich sagenumwoben ist und im Grunde nur bei Ebbe in voller Pracht existiert. Die Beschreibungen haben mich sehr fasziniert für dieses eigentümliche Fleckchen Land.

Der Fall, der Dupin zu den Glénan führt, bleibt bis zum Schluss höchst verworren und verstrickt. Man hat als Leser ein ebenso unklares Bild wie Dupin und steht vor einem großen, unlösbar scheinen Rätsel. Je mehr man die Bewohner von Saint-Nicholas, einer bewohnten größeren Insel des Archipels, kennenlernt und versteht, wie sie ticken, desto unlösbarer erscheint einem das Ganze. Die Kreise ziehen am Ende bis nach Paris und Intrigen, Neid, Hass, Habgier und Geld sind mal wieder die Hauptmotive, mit denen sich Dupin konfrontiert sieht.

Mir hat das Buch ebenso gut gefallen wie der erste Fall und ich werde den dritten auf jeden Fall zeitnah auch noch lesen. Irgendwie mag ich solche Reihen, in denen man den Kommissar kennen und schätzen lernt wie einen alten Freund. Ich hoffe, dass noch mehr Fälle folgen.