Rezension

Unterhaltsamer Krimi, der am Ende überrascht

Sündenbock - Judith Arendt

Sündenbock
von Judith Arendt

Ein neuer Fall für die ehrenamtliche Schöffin Ruth Holländer. Dabei ist der Fall eigentlich wenig spektakulär. Der Rentner Jürgen Dombroschke soll seine Ehefrau Margit mit Rattengift ermordet haben. Margit litt an Parkinson und war schon seit Jahren bettlägerig. Alle Indizien weisen auf den Ehemann als Täter hin, zumal dieser noch bekennt, dass nur er und seine Frau von der Existenz des Rattengiftes wussten. Doch dann wird der Prozess wegen unsachlichen Verhaltens eines Mitschöffen unterbrochen und Ruth verfolgt ihre eigenen Theorien. Denn ihr sind Zweifel an der Schuld Dombroschkes gekommen und so ermittelt Ruth auf eigene Faust und gibt sich dabei in Gefahr…

 

Es ist bereits der zweite Fall für die Schöffin Ruth Holländer. Obwohl ich den ersten Fall nicht kannte, hatte ich keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen. Ruth ist ein megasympathischer Charakter. Die Anfang 50jährige betreibt neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ein kleines französisches Bistro und schlägt sich auch noch mit den Problemen ihrer mittlerweile fast erwachsenen Kindern herum. Auch die Beziehung zu dem Staatsanwalt Hannes Eisenrauch läuft nicht problemfrei ab und zwischendurch nervt auch noch der Ex-Mann.

Der ungeklärte Mord an Margit führt weit zurück in die Vergangenheit, bis in die 60er Jahre als Jürgen und Margit sich kennenlernten. Nach und nach erfährt man von der Beziehung der beiden und ist schließlich überrascht, wie die Geschichte ausgeht.

Es ist gerade die Mischung zwischen  den privaten Alltagsproblemen, in denen sich jeder irgendwie wiederfinden kann und der Ermittlungsarbeit Ruths, die die Geschichte so spannend und doch stimmig machen. Ein leicht zu lesender Erzählstil und ein ständiger Wechsel zwischen den Handlungssträngen sorgen für genügend Spannung.

Mit gerade Mal 300 Seiten fliegt man nur so durch das Buch, wird dabei aber bestens unterhalten. Meine klare Leseempfehlung!