Rezension

Verwundeter Körper und suchende Seele

Die Kriegerin -

Die Kriegerin
von Helene Bukowski

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch hat mich mehr berührt als viele andere Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. In einer schönen Sprache wird das Leben von Kriegerinnen beschrieben, von Lebenswegen der Frauen, die eine besondere Aura um sich haben. Einige Zeilen befassen sich oft um die Verletzlichkeit des Körpers, was auch durch die Neurodermitis Lisbeths verdeutlicht wird, aber auch um den Wunsch, einen starken Körper wie eine Soldatin zu haben. Die Figuren werden nicht von der Autorin erklärt. Die innere Gedankenwelt und Motivation werden selten gezeigt, sodass der Leser gezwungen ist, selbst über die Protagonisten und ihre Handlungen zu urteilen, was viele Autoren heutzutage vernachlässigen. Zu oft fühle ich mich bevormundet. Bei diesem Buch war es eine eigene Welt, in der ich mich selbst mit den Figuren befand. Ich konnte alles um mich herum vergessen, und lebte in dieser Zurückgezogenheit zusammen mit der Protagonistin Lisbeth.

Die Struktur des Buches war genau richtig. Es wechselte in der Zeit, hatte genug Dialog, Rückblenden und Briefe als Kapitel. Es gab viel Stoff zum Nachdenken, alles auf eine sympathische Art geschrieben, mit etwas Distanz. Alles hat an diesem Buch gestimmt.