Rezension

Vidalis ermittelt unter Druck

Höllenkind -

Höllenkind
von Veit Etzold

Bewertet mit 4 Sternen

Für den Vatikan sowie für ganz Rom steht ein sehr wichtiges Ereignis vor der Tür. Zwei alte römische Adelsfamilien stehen vor einer Fusion, da eine Hochzeit ansteht. Doch wie aus dem Nichts krümmt sich die Braut vor dem Alter zusammen, fällt und stirbt. Der zuständige Ermittler des Vatikans Adami nimmt die Ermittlungen auf und weiß noch nicht, dass es nicht nur bei einem Mord bleiben wird. Für die Ermittlungen benötigt Adami Hilfe und warum sollte er nicht jemanden anfragen, der bereits einem Fall in Bezug zum Satanismus gelöst hat. Clara Vidalis vom LKA Berlin wird angeheuert, um den ungewöhnlichen Fall aus Rom zu lösen. Ein Abenteuer beginnt!

Bei „Bluthölle“ handelt es sich schon um den achten Band der „Clara Vidalis“ – Reihe. Bisher habe ich die Vorbänder noch nicht gelesen, wodurch ich sehr gespannt war, was der Autor für einen interessanten Thriller entworfen hat.

In den Thriller bin ich recht holprig eingestiegen, da recht lang ein Bezug zum Vorband gezogen wird. Aus diesem Grund fühlte ich mich irgendwie verloren. Dennoch als dann der Mord an der Braut passiert ist, gewinnt die Handlung an enormer Spannung. Mit Clara konnte ich mich schon von Beginn an anfreunden. Sie ist tough und ihre Umgangsart mit ihren Kollegen sowie anderen Menschen hat mir gefallen. Außerdem mochte ich MacDeth unheimlich gerne, da er eine recht lockere und humorvolle Art aufweist.

An ihrer Seite kann man in das alte Rom sowie in den Vatikan eintauchen. Dabei gelingt es dem Autor detailliert den Handlungsort zu beschreiben, sodass ich mir bildlich alles gut vorstellen konnte. Parallel dazu verläuft ein Erzählstrang in Rumänien. Dabei erzählt eine Frau ihre Geschichte, welche nicht ohne ist. Dazu folgen einzelne Handlungen aus Deutschland. Deswegen kann es schnell vorkommen, dass man als Leser durcheinanderkommt. Auch ist die Anzahl der Charaktere recht hoch, jedoch lässt sich sagen, dass der Autor das Problem der Unübersichtlichkeit mit dem Personenverzeichnis am Anfang des Buches gut regelt.

Neben der ganzen Handlung stellt der Autor des Öfteren einen Bezug zur „Göttlichen Komödie“ von Dante her. Dies fand ich sehr stark, da ich ein großer Fan dessen bin. Zudem weist der Autor einen recht flüssigen Schreibstil auf. Bei brutalen Szenen nimmt er keine Hand vor dem Mund, was ich persönlich stark fand. Zum Ende hin spitzt sich die Situation zu und es wird noch spannender. Leider fand ich aber, dass einzelne offene Fragen am Ende nicht beantworten worden sind. Vielleicht findet man ja dann die Antworten im darauffolgenden Band.

Ich kann schlussendlich sagen: Fans von Dan Brown werden auf jeden Fall bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen. Wäre jetzt noch der Anfang sowie das Ende besser gewesen, wäre dieser Thriller auf jeden Fall ein Highlight geworden. Dennoch ist „Höllenkind“ ein starkes Buch.