Rezension

Schludrig runtergeschriebener Lockdown-Pausenfüller

Höllenkind -

Höllenkind
von Veit Etzold

Bewertet mit 1 Sternen

Nachdem ich schon am Thriller "Final Control" (2020) von Veit Etzold (48) trotz der eigentlich interessanten Geschichte etliche stilistische Mängel auszusetzen hatte, erspare ich mir bei seinem neuen, im März erschienen Thriller "Höllenkind", dem achten Band der Clara-Vidalis-Krimireihe, im März bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur erschienen, die Mühe einer ernsthaften Rezension: Dieser Roman ist dermaßen dürftig und stilistisch auf niedrigem Niveau, wie man es diesem Autor kaum zutraut. Schon die Ausgangsidee - Clara Vidalis wird vom Dienst im LKA suspendiert und im unfreiwilligen Urlaub in Florenz vom Vatikan angeheuert - ist dermaßen unglaubwürdig, dass alles Nachfolgende kaum noch wundert. Wieder im Text häufige Wiederholungen, und sollten erfahrene Kriminalisten im Dienst sich tatsächlich so dümmlich unterhalten und verhalten, wie die Dialoge im Roman formuliert und die Szenen geschildert sind, muss man um die Effektivität der deutschen Kripo bangen. Der ganze Roman ist absolut banal, schludrig und lieblos während der Lockdown-Monate runtergeschrieben. Die Spannung - sollte man eine beim Lesen überhaupt verspürt haben - verpufft spätestens zur Mitte des Buches, wenn die Identität der Täterin erkennbar wird. Das einzig Positive an diesem Roman sind jene Textpassagen, die sich sachlich auf Rom und Florenz, auf die dortigen Baudenkmäler und Kunstschätze sowie auf Dantes "Göttliche Komödie" beziehen. Zusammengefasst: Dieser Roman war für mich sogar als ablenkende Feierabend-Lektüre noch untauglich, da ich mich während der Lektüre statt zu unterhalten eher über das niedrige Niveau des Romans geärgert habe. Ich habe trotz dreimaligen Abbruchversuchs doch bis zum Ende durchgehalten, aber leider blieb meine Ausdauer selbst im Epilog unbelohnt, da man sich die Hintergründe, die zu den spektakulären Morden geführt haben, schon vorher hatte zusammenreimen können.