Rezension

Viel heiße Luft.

Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Little Secrets - Lügen unter Freunden
von M. G. Reyes

Bewertet mit 1 Sternen

„Little secrets“ hab ich bei einer Leserunde von wasliestdu.de gewonnen und im Nachhinein bin wirklich froh darüber, dass ich keine 16€ für dieses Buch ausgeben musste, denn das hätte meinen Unmut wohl gesprengt.

 

Das Buch ist unter dem Genre des „Jugendthrillers“ wiederzufinden, doch das Einzige was mich erschaudern ließ, war die Oberflächlichkeit, mit der das Buch scheinbar abgefertigt wurde.

Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte, mit der ich mich gern auseinandersetzen wollte, aber bereits in den ersten 32 Seiten wird man mit sage und schreibe 6 verschiedenen Haupt(!)protagonisten konfrontiert, die durch die Sichtwechsel alle ihre eigene Welt bekommen sollten. Leider hat das, meiner Ansicht nach, nicht funktioniert, denn die jeweiligen Prota – Geschichten wurden lediglich hauchdünn angeschnitten, was wohl etwas geheimnisvolles an sich haben sollte, aber eigentlich nur Verwirrung stiftete. Und falls so etwas wie „Spannung“ zu spüren war, wurde man durch einen erneuten Perspektivwechsel direkt wieder davon fortgerissen.

Das sorgte auch dafür, dass die Charaktere völlig farblos blieben und selbst nach beenden des zweiten Drittels musste ich gelegentlich noch nachdenken, wer jetzt eigentlich wer war. Auch das Verhalten der Teenager war weder Altersgerecht noch nachvollziehbar, ebenso wie die Beziehungen untereinander, so dass ich meist kopfschüttelnd vor dem Buch saß.

 

Das Ende des Buches nahm dann tatsächlich noch an Fahrt auf, um dann allerdings abrupt zu Ende, keine Ahnung was ich davon jetzt überraschender finden soll. Das war dann der Moment, wo ich die letzten Sätze nochmal las und nochmal, einfach weil ich mich vor den Kopf gestoßen fühlte. Oder um es noch deutlicher zu sagen, ich kam mir völlig verarscht vor. Ich als Leser fühlte mich betrogen. Die Autorin beendet das Buch mit tausend offenen Fragen, nur um einen weiteren Teil zu veröffentlichen? Ich kenne logischerweise den zweiten Teil noch nicht ( er erscheint voraussichtlich im August 2017), aber vermutlich werde ich mit folgender Aussage recht behalten : ein Buch hätte völlig ausgereicht.

 

Der Schreibstil von Mrs. Reyes wirkte distanziert und leider völlig emotionslos.

 

Soweit ich meine Recherchen stimme, war das ihr erstes veröffentlichtes Buch, so dass vielleicht einfach das falsche Genre gewählt hat. Da ich die Grundidee des Buches aber gut finde, ist sie vielleicht auch nur das Gesamtkonzept falsch angegangen. Ich weiß es nicht und zu ändern ist es auch nicht mehr.

 

Etwas Positives kann ich dann aber doch noch vermerken : das Cover! Es ist wirklich schön anzusehen, durch den Sonnenuntergang / - aufgang wirkt es so warm und verspricht dank der händchenhaltenden Personen eine Geschichte unter Freunden, die etwas zusammen schweißt.

 

Mhm .. was mir bleibt mir? Viel heiße Luft. Also ist es für mich nur 1 / 5 Lügen.