Rezension

vollkommen fern der Realität

Fuck the Möhrchen - Barbara Ruscher

Fuck the Möhrchen
von Barbara Ruscher

Baby?
Ich war mir nicht sicher, ob ich es hier mit einer Mutation zu tun habe. Einem allwissenden Genie, gefangen in einem Babykörper.
Und im nächsten Moment wandelte dieses allwissende Wesen, das noch im Mutterleib schon über die Promiwelt Bescheid wusste, zu einem komplett verblödeten Ding, bei dem ich mir sicher bin, dass sogar ein echtes Baby mehr wisse, als dieses fiktive Wesen. Baby? Weit gefehlt!

Schreibstil? 
Ich konnte keinen erkennen. Das Wort "Stil" wäre hier absolut fehl am Platz.
Das Buch arbeitet vollkommen ohne jedes stilistische Mittel. Wir finden Sätze, die eine halbe Seite lang sind, die mit einem Thema beginnen, und erst 3 Themen später wieder enden. Sie sind nichtmal einer klassischen Satzform verfasst, sondern bewegen sich im "SMS-Stil". Sie sind stichwortartig geschrieben, bestehen nicht aus Subjekt, Prädikat, Objekt. Zudem sind geschätzte 75% der Sätze in indirekter Rede verfasst. Das stoppt den Fluss total, ermüdet unheimlich schnell und tut der Geschichte wirklich einen großen Abbruch.

Die Story an sich... ja... Prinzipiell ist die Idee, eine Buch aus der Sicht eines Babys zu schreiben, sicher ganz interessant - sonst hätte ich mich bestimmt nicht auf das Buch beworben. Aber die Umsetzung an sich, ist ja auch ein Teil der Idee, und das alleine war schon echt schlecht... 

Ich habe wirklich Lachtränen vor Begeisterung erwartet.

Leider vollkommen verfehlt.

Wenn ich könnte, würde ich 0 Punkte geben.