Rezension

Vorhersehbar und platt

Unter uns das Meer - Amity Gaige

Unter uns das Meer
von Amity Gaige

Bewertet mit 2 Sternen

Um ihre Ehe zu retten begehen Michael und Juliet einen eher unkonventionellen Weg - sie kaufen sich ein Segelboot und beschließen, damit ein Jahr lang die Karibik zu befahren. Mit an Bord sind auch ihre beiden kleinen Kinder. Doch der interessante Versuch scheitert - nicht nur an dem großen (und leider sehr vorhersehbaren) Unglück, auf das Michael und Juliet zusteuern, sondern auch an der fehlenden Selbstreflexion und Tiefe der Charaktere.

Obwohl sowohl als der Sicht Michaels als auch aus der Juliets erzählt wird, blieben mir beide merkwürdig fremd. Ich konnte mit beiden nicht wirklich mitfühlen, bei beiden hat mir etwas gefehlt. Ich fand sie zu sehr auf einzelne Eigenschaften reduziert, die herausgegriffen wurden, um der Geschichte eine Grundlage zu bieten. Hinzu kommt der teils sehr abrupte Perspektivwechsel zwischen "heute" und "während der Fahrt", der mich immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen und dazu gezwungen hat, mich neu zu orientieren.

Die Tiefgründigkeit, die ich mir von diesem Buch erhofft hatte, fehlt leider nahezu gänzlich; interessante Gedanken werden zwar ab und an in den Raum geworfen,  gehen dann aber ohne weitere Ausführung wieder über Bord. Da hätte ich mir mehr gewünscht und auch mehr erwartet, denn so wirkt es stellenweise wie das zusammenhanglose Zitieren halbwahrer Pseudo-Lebensweisheiten, die ich ohne weitere Erklärung meist leider nicht nachvollziehen konnte. Zusätzlich verstehe ich den Sinn eines Teils der Handlung nicht, der erst gegen Ende aufkommt und vermutlich die Spannung nochmal steigern sollte, meiner Meinung nach aber genauso gut hätte weggelassen werden können.

 

Schade, "Unter uns das Meer" hat mich leider gar nicht überzegen können!