Rezension

Welches Kind wünscht sich nicht ein bisschen Liebe von seiner Mutter?

Muttertag - Nele Neuhaus

Muttertag
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 5 Sternen

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
„Schneewittchen muss sterben“ war mein allererster Krimi und seitdem bin ich Nele Neuhaus-Fan. Ich finde toll, dass die Bücher zwar geringfügig zusammenhängen, man kann sie aber alle getrennt voneinander lesen und überall einsteigen.

Cover:
Der Storch passt gut zum Titel und damit auch zum Thema. Ich finde die ganzen Blautöne sehr auffällig. Mir gefällt es sehr gut.

Inhalt:
Theodor Reifenrath wird tot in seiner Küche aufgefunden. Er liegt dort schon seit Tagen und niemand hat ihn vermisst. Sein Hund wird im Hundezwinger neben dem Haus dehydriert und fast verhungert aufgefunden. Neben dem Hund befinden sich aber noch menschliche Knochen im Zwinger. Theo Reifenrath war zusammen mit seiner Frau Rita, die sich vor Jahren wohl das Leben genommen hat, engagiert als Pflegeeltern. Da sie in einem ehemaligen Kinderheim wohnen bot sich das an. Die Pflegekinder sind entsetzt. Wer war Theo wirklich? War er ein Mörder?

Handlung und Thematik:
Wie auch alle anderen Bücher von Nele Neuhaus, die ich bisher gelesen habe, ist auch dieses wieder spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Die Story ist verstrickt und man rätselt ständig wer der Täter bzw. die Täter gewesen sein könnten. Der Muttertag und das Mutter-sein sind hier ein sehr großes Thema. Frau Neuhaus hat super gut dargestellt, was einen Psychopathen ausmacht. Die gesamte Handlung war schlüssig und das Ende relativ überraschend. Ich bin begeistert! Auch finde ich toll, dass man (obwohl es schon einige Bücher über Pia und Bodenstein gibt) Pia immer besser kennenlernt und immer wieder etwas Neues über sie und ihre Familie erfährt.

Charaktere:
Ich kenne Pia noch als Pia Kirchhoff. Seitdem hat sie sich jedoch nicht sooo viel verändert. Sie ist immer noch die starke und selbstbewusste Frau, die sie früher war. Sie denkt mit und konzentriert sich auf das wesentliche.
Bodenstein kam mir in diesem Buch eher wie ein Nebencharakter vor. Nichtsdestotrotz fand ich es wieder toll, wie er Pia unterstützt hat.
Der Reifenrath-Clan ist undurchschaubar. Sie alle verhalten sich auffällig und auch bei den Gehrmanns kann man nicht sagen, ob sie ggf. als Täter in Frage kommen. Super gemacht von Frau Neuhaus, sie sind nämlich alle relativ unsympathisch ;-)

Schreibstil:
Ursprünglich war „Schneewittchen muss sterben“ mein Lieblingsbuch von Nele Neuhaus. Dieses Buch beinhaltet jedoch noch mehr bildhafte Beschreibungen und einen super spannenden Plot, sodass es das andere als Favorit abgelöst hat. Frau Neuhaus baut ab Seite eins die Spannung auf und lässt sie erst auf der letzten Seite wieder abklingen. Ich habe dieses Buch regelrecht gefressen und liebe es! Die Kapitellängen sind zwar länger, aber das verleitete mich nur dazu, mehr zu lesen als ursprünglich erwartet. Die Perspektivenwechsel zwischen Pia, dem Mörder und Fiona fand ich passend und total gelungen. Man kann sich in alle Parteien hineinversetzen. Man rätselt die ganze Zeit, wer der Mörder ist und man erahnt schon, wer die nächste Leiche sein könnte bzw. wer das nächste Opfer wird. Die Charaktere sind perfekt ausgearbeitet. Ich will mehr!

Persönliche Gesamtbewertung:
Ab sofort mein Lieblings-Nele-Neuhaus-Buch! Ich war wirklich von der ersten bis zur letzten Seite total im Fieber. Super mitreißende Story, beängstigende bildhafte Beschreibungen und Charaktere die total real erscheinen. Absolute Leseempfehlung für alle Krimi-Fans!