Rezension

Wenn die Liebe Mauern aus Stein und Zeit durchbricht. - Fesselnde Story inmitten der Seelen New Orleans

The Love that Lies Within -

The Love that Lies Within
von Mia Sheridan

Mia Sheridan – The Love That Lies Within

 

 

Wenn die Liebe Mauern aus Stein und Zeit durchbricht.

- Fesselnde Story inmitten der Seelen New Orleans

 

Meine Meinung / Bewertung:

Ich gebe es gerne zu: einem hübschen Cover kann ich einfach nicht widerstehen! Und das Cover von „The Love That Lies Within“ hat mich derart angezogen, wie schon lange kein anderes mehr. Es verspricht eine Geschichte in der Dunkelheit, in der jedoch auch viel Leben blüht.

Und das passt super zum Inhalt. Denn Jonah ist durch ein schreckliches Ereignis vor ein paar Jahren entstellt und verbirgt sich und sein vernarbtes Gesicht auf dem Familienanwesen. Dieses Anwesen steht jedoch im Mittelpunkt einiger lokaler Geschichten über ruhelose Seelen in New Orleans. Auch Clara, die kürzlich eine Anstellung am örtlichen Ballett erhalten hat und daraufhin hergezogen ist, hört die Geschichte vom Anwesen und dessen früheren Bewohnern, sowie davon, dass die das Anwesen umgebenen Mauer angeblich Wünsche erfüllen soll.

Ich würde sagen, man sollte offen für die Geschichte sein und sich auf die Story rund um ruhelose Seelen einlassen. Wer dies nicht kann und mit Weissagungen, Flüchen und dergleichen nichts anzufangen weiß, dem wird das Buch vielleicht nicht unbedingt zusagen. Doch ich würde sagen: probiert es aus. Diese Komponente zieht sich zwar durch das komplette Buch, aber immer nur in kleinen Posen. 

Im Mittelpunkt stehen Jonah und Clara, die aus verschiedenen Gründen gerade erst damit beginnen sich ihr eigenes Leben (wieder) aufzubauen und deren Wege sich dabei unvermittelt kreuzen.

Während mir Clara oftmals sehr naiv vorkam, überwiegte bei Jonah dessen Sturköpfigkeit und falscher Stolz. Mir ist es nicht durchgängig gelungen mich in beide hineinzuversetzen und zu verstehen, warum sie in dem Moment auf diese oder andere Art handeln.

Auch gab es ein paar Verhaltensmuster, die mir zu unkritisch akzeptiert wurden. Gleiches gilt für eine riesige Enthüllung, die Jonahs Leben auf den Kopf stellt, aber scheinbar einfach so hingenommen wird. Damit will ich sagen, dass manchen Dingen mehr Raum in der Geschichte hätte eingeräumt werden sollen.

Besonders erwähnenswert ist jedoch meiner Meinung nach der Schreibstil, der mir durch seine besondere Wortwahl aufgefallen ist. Es schien mir, als würde man sich gewählter ausdrücken und größtenteils auf Begrifflichkeiten aus der Umgangssprache verzichten. Es passte irgendwie zum Buch und der Geschichte – insbesondere aufgrund der vereinzelten Kapitel, die einen in die Vergangenheit zu Zeiten des Amerikanischen Bürgerkrieges entführten.

Im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg und New Orleans sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei dem oben aufgeführten Familienanwesen um eine Zuckerrohrplantage handelt, auf der Sklaven gearbeitet haben. Diese Vergangenheit ist ebenfalls ein sehr präsenter Bestandteil der Geschichte.

Leider habe ich bis zum Schluss keine Verbindung zum Titel „The Love That Lies Within“, der im deutschsprachigen Raum anstelle des Originaltitels „The Wish Collector“ verwendet wird, aufbauen können. Was schade, aber nicht tragisch ist.

 

 

Mein Fazit:

Es fing zauberhaft mit dem Cover an, ging geheimnisvoll in der Geschichte weiter und verlor sich dann ein bisschen – begleitet von einer gewissen Schwere ernsthafter Themen.

Trotz allem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen, weshalb ich letztlich zu folgender Bewertung komme:

 

 

Sterne: 4 von 5!

 

 

Viel Spaß beim Lesen!