Rezension

The Wish Collector

The Love that Lies Within -

The Love that Lies Within
von Mia Sheridan

Bewertet mit 5 Sternen

Ebenso moderne wie traditionelle Liebesgeschichte, die in derselben Liga wie populäre Klassiker mitspielen kann

Wir alle haben Wünsche – manche kleiner, manche größer. Viele von uns glauben auch daran, dass diese durch irgendwas Magisches in Erfüllung gehen können. Die Mauer von Windisle ist solch ein magisches Etwas - und Jonah Chamberlain ihr Besitzer. Er hat schon so viele Wünsche durch die Mauer erhalten, dass er sie klar in drei Kategorien unterteilen kann. Bis Clara ihren Zettel über die Mauer wirft…

Von Anfang an löst Clara in Jonah Gefühle aus, die er so nie erwartet hätte – und seiner Meinung nach auch nicht verdient. Doch Clara lässt sich nicht so leicht abwimmeln und so kommt sie dem unbekannten Mann hinter der Mauer, der aus nichts als Schmerz zu bestehen scheint, immer näher… Aber wie nahe kann man einem Menschen kommen, wenn für immer eine Mauer dazwischenstehen wird?

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mir „The Love That Lies Within“ aufgrund des wunderschönen Titels und des noch viel hübscheren Covers gekauft habe. Die Story an sich hörte sich zwar ganz interessant an, aber war da eher zweitrangig.

Rückblickend bin ich unfassbar froh, dass mir das Buch aufgefallen ist, denn ich habe ein neues Lieblingsbuch gefunden…

Aber von vorne: Die ersten paar Seiten fielen mir etwas schwer, der Einstieg ins Buch dauerte länger, als ich es von anderen Büchern bei mir gewohnt bin. Der Schreibstil war auf den ersten Blick recht abstrakt und die Erzählung aus der dritten Person machten es mir nicht gerade leicht, hinter die Fassade der Figuren zu blicken.

Doch nach diesen Startschwierigkeiten war ich zunehmend fasziniert von dem gesamten Roman und allem, was ihn ausmacht. Immer deutlicher wurde klar, dass dieses Buch unvergleichlich ist, komplett anders, als ich es von anderen LYX-Büchern gewohnt bin und doch so unfassbar besonders, wundervoll.

Im Vordergrund steht klar die Haupthandlung: Jonah und all die Bürden, die er mit sich rumschleppt und Clara, die sie ihm am liebsten abnehmen würde. Die Liebesgeschichte konnte mich dabei total mitreißen und ist sehr bewegend. Die Geschichte ist nicht allzu rasant, extrem gefühlvoll und an den richtigen Stellen himmlisch romantisch. Doch die Atmosphäre ist noch weitaus mehr als das. Es geht nämlich thematisch auch um „Magie“, Erzählungen von Geistern. Hier wird es bisweilen düster, mystisch und gar etwas gruselig. Die perfekte Unterhaltung also für einen späten Herbstabend.

Mit viel Fingerspitzengefühl webt Mia Sheridan in die Haupthandlung einige Nebenstränge mit ein, eine Art Kurzgeschichten. Es ist schwer zu erklären, wieso das die perfekte Ergänzung ist, ohne dass man das Buch gelesen hat. Aber ich kann garantieren, dass die Story dadurch wundervoll „rund“ erscheint.

Nachdem ich mich schließlich daran gewöhnt hatte, war ich tatsächlich absoluter Fan des Schreibstils. Es mag vielleicht etwas übertrieben klingen, aber ich meine es absolut ehrlich, wenn ich sage, dass ich noch nie solch eine Art Schreibstil gelesen habe. Er hat etwas ziemlich Altertümliches an sich, dazu könnte er auch einem Märchen entsprungen sein. Schon allein wegen diesem ganz besonderen Erzählstil ist dieses Buch zu lesen ein einzigartiges Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Nicht nur der Schreibstil, sondern das gesamte Buch erinnert mich irgendwie an ein Märchen und scheint Elemente von vielen bekannten Geschichten in einem Plot zu vereinen. „Phantom der Oper“, „Die Schöne und das Biest“, ein wenig „Romeo und Julia“… bei so vielen Anlehnungen an beliebte Klassiker, MUSS einfach etwas großartiges rauskommen.

Nachdem ich mit den Figuren erstmal richtig warmgeworden war, habe ich sie immer mehr ins Herz geschlossen und am Ende war ich etwas traurig, mich schon wieder von Clara und Jonah verabschieden zu müssen. Für mich steht allerdings schon jetzt fest, dass ich den Roman bald und vermutlich noch viele Male re-readen werde. „The Love That Lies Within“ ist für mich die Art Buch, die man als Schmöker ständig mit sich in der Tasche rumschleppen wird, um in jeder freien Minute darin versinken zu können.

Fazit:

„The Love That Lies Within“ ist eine sehr besondere Liebesgeschichte, gefühlvoll, bewegend und märchenhaft. Sie überzeugt durch ein einmaliges Setting, eine tolle Idee und einen bewundernswert grandiosen Schreibstil. Für mich ist der Roman nicht nur ein neues Lieblingsbuch, sondern auch ein absolutes Jahreshighlight 2021. Von mir gibt es daher eine ganz eindeutige Leseempfehlung und volle 5 Sterne.