Rezension

Wer ist der Wolf?

Lupus Noctis -

Lupus Noctis
von Melissa C. Hill

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist es so weit und die sechs Freunde Theo, Marcel, Jakob, Lena Eileen und Josefine können ihr geliebtes Rollenspiel Lupus Noctis wieder zum Leben erwecken. Theo hat die perfekte Kulisse dafür gefunden. In einem Krankenhausbunker 5 Meter unter der Erde ist der perfekte Ort für ihr nervenaufreibendes Spiel. Doch kaum sind die Freunde in den Bunker hinuntergestiegen, sind sie auch schon gefangen. Ist es wirklich ein Versehen, dass der Schlüssel verschwunden ist, oder hat ein perfides Spiel um Leben und Tod begonnen?

Beim Blick aufs Cover bin ich vor allem durch die schlichte aber sehr wirkungsvolle Gestaltung neugierig geworden. Besonders gut gefällt mir die Silhouette des Wolfkopfes, der ebenso wie der Titel und die Autorennamen imit Goldfolie veredelt ist. Die Treppe, die abgebildet ist, erzeugt außerdem schon kribbelnde Spannung.

Der Schreibstil der Autorinnen konnte mich sofort abholen und hat mich bis zum Schluss nicht mehr los gelassen. Es gab eine durchgehend subtile Spannung, die mich immer tiefer in die Geschichte hinein gezogen hat, Momente, die mein Herz zum rasen gebracht haben und blanke, authentische Emotionen. Zudem war die ganze Geschichte von vorne bis hinten so gut durchdacht, dass ich immer neue Theorien entwickelt, wieder verworfen und dann doch wieder weiterverfolgt habe. Um das ganze abzurunden, war der Schreibstil auch noch locker, jung und sehr bildhaft, so dass es leicht war, mich in die Geschichte fallen zu lassen.

Auch die Protagonisten waren mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben und kamen mir beim Lesen der Geschichte eher wie Freunde anstatt Fremde vor. Sie alles hatten gute und schlechte Seiten, dunkle Geheimnisse und große Emotionen.

Besonders gefallen haben mir Jakob und Eileen.

Eileen ist laut, exzentrisch und trägt ihr Herz auf der Zunge. Sie hat einen sehr starken Willen und ist zudem immer für ihre Freunde da.

Jakob ist sehr ruhig und zurückhaltend. Dadurch ist er ein sehr guter Beobachter und kann sich toll in Andere hineinversetzen. Außerdem versucht er immer, Menschen und Situationen nicht vorzuverurteilen.

Doch auch die anderen Protagonisten haben jede Menge gute, sowie schlechte Eigenschaften zu bieten und es lohnt sich, jeden einzelnen kennenzulernen.

Neben der super spannenden, teilweise gruseligen Atmosphäre, den tollen Protas und dem Spiel mit der Irreführung, hat mir jedoch das Setting am besten gefallen. Schon allein, dass es ein unterirdisches Bunkerkrankenhaus war, ist super genial. Noch dazu gab es sehr viele unheimliche Räume mit jeder Menge Gefahren und dann auch noch die Dunkelheit, in der sich die Spieler teilweise befunden haben. Das hat bei mir nicht nur einmal für Gänsehaut gesorgt.

Für mich ist Lupus Noctis ein echtes Highlight und man sollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen.