Rezension

Wie wir als Erwachsene Freunde finden

25 letzte Sommer -

25 letzte Sommer
von Stephan Schäfer

Bewertet mit 4 Sternen

Der gestresste Ich-Erzähler, der beruflich kurz vorm Burn-Out steht, radelt an einem frühen Morgen von seinem Wochenendhaus aus zum See und trifft dort Karl, der ihn zu einer Schnapsidee überredet...

Eine schöne, entschleunigende, ruhige Lektüre für alle, die die Ruhe an einem frühen Sommermorgen lieben und sich nach warmherzigen Menschen sehnen...

Die Gesichte ist kurz erzählt: Der beruflich erfolgreiche Ich-Erzähler sucht Erholung in seinem Wochenendhaus. Morgens fährt er mit seinem Fahrrad am See entlang und trifft dort einen älteren Mann, den Frühschwimmer Karl. Karl überredet ihn doch jetzt am Wochenende mal spontan zu sein und mit ihm ins Wasser zu springen.

Wer kennt das nicht? Loslassen, spontan sein, etwas Unüberlegten einfach wagen und das als Erwachsener, der sich für klug und lebenserfahren hält?

Nach einer kurzen Überwindung ist es schon perfekt. Der Erzähler lässt sich unvoreingenommen auf Karl ein, springt ebenfalls ins Wasser und besucht ihn.

So wie es damals in der KIndheit war. Man spielte draußen, traf jemanden, spielte ein wenig und dann besuchte man sich das erste Mal. Offen und voller Neugier ließ man sich auf den neuen Menschen und seine Umgebung ein. Aber wer macht das heute als Erwachsener noch? Hat man noch Zeit dafür, wenn man die meiste Zeit der Woche auf Social Media unterwegs ist? Wenn Karriereziele und äußerer Schein wichtiger sind als menschliche Gefühle, Empathie füreinander?

Karl und der Ich-Erzähler erzählen sich alles: Ängste, Wünsche, Träume, Schicksalsschläge, spontan und unvoreingenommen. Hoffentlich haben sie noch 25 letzte Sommer miteinander!

Eine seichte Lektüre über die Sache, die im Leben wirklich wichtig wäre: Menschlichkeit!