Rezension

Witzige, leichte Teenie-Lektüre

Mind the Gap! Wie ich London packte (oder London mich) - Emmy Abrahamson

Mind the Gap! Wie ich London packte (oder London mich)
von Emmy Abrahamson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wer schon einmal in London war weiss, dass der Titel Programm ist. Die ständigen "Mind the Gap"-Durchsagen in der U-Bahn sind zuerst noch witzig, gehen aber nach einiger Zeit nur noch auf die Nerven. Aber das ist halt so eine von den vielen Eigenheiten der Briten über die man schmunzelnd den Kopf schütteln kann...

Doch nun zum Inhalt: Filippa kommt mir für 18 Jahre sehr naiv und dafür wiederum sehr mutig vor. Allein und ohne eine sichere Perspektive, versucht sie sich in der fremden Stadt zurecht zu finden. Hierbei ist sie während der Arbeitssuche ebenso unbedarft, denn auch als Schulabgängerin sollte man wissen, dass man zum Vorstellungsgespräch einen Lebenslauf mitbringen muss! Doch um es mit den Worten eines Partygängers, den sie kennenlernt, zu beschreiben, hier kommt es einzig und allein auf die ATMOSPHÄRE an und die ist wirklich gelungen. Man fühlt sofort mit Filippa mit, die ihr kuscheliges Zuhause in Schweden mit schnurrendem Kater auf dem Bauch, gegen ein halbes Zimmer mit Luftmatratze und rauchender Mitbewohnerin eintauschen muss. Völlig vertrauensselig lässt sie sich von ihr in einen Club mitschleifen, in dem sogar ganz offen Drogen konsumiert werden. Das hat sie in ihrer behüteten Welt, in der sogar Alkohol streng reglementiert wird, noch nicht erlebt.

So jagt eine witzige und skurrile Situation die nächste. Bei der Teebestellung an ihrem ersten Arbeitsplatz und der Rundmail an die gesamte Firma musste ich richtig lachen! Doch dass es in der Großstadt auch gefährlich werden und man nicht allen Menschen trauen kann, erlebt sie dann am eigenen Leib. Ob beim ersten Liebeskummer oder dem fiesen Mobbing ihrer Mitbewerberin an der Royal Drama School, man leidet mit ihr und gerade junge Mädchen können sich da bestimmt sehr gut mit ihr identifizieren.

Als etwas oberflächlich und zu schnell abgehandelt fand ich die Beschreibungen ihrer "Beziehungen", wenn man sie denn so nennen will und die sie überstürzt eingeht und genauso schnell wieder beendet. Man hat den Eindruck ihr ist es egal, wie der Junge charakterlich ist und ob er zu ihr passt, hauptsache es ist gerade einer verfügbar, den sie als ihren Freund bezeichnen kann...

Doch insgesamt hat mich dieses Buch herrlich unterhalten und da es auf der letzten Seite schon den Hinweis auf die zwei nächsten Bände gibt, bin ich auf die weiteren Erlebnisse von Filippa in der großen Stadt sehr gespannt!