Rezension

Wunderschön, berührend, tiefgründig

Be My Tomorrow -

Be My Tomorrow
von Emma Scott

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

Zelda hat eine Graphic Novel geschrieben, die für sie sehr persönlich ist und in der auch ihr ganzes Herzblut steckt. Nun versucht sie einen Verlag zu finden, der sie veröffentlicht – bislang jedoch ohne Erfolg. Da ihr das Geld langsam ausgeht, hat sie den Entschluss gefasst, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Doch dann trifft sie auf Beckett, der genau wie sie, ein Geheimnis mit sich herum trägt. Beckett hat ebenfalls finanzielle Schwierigkeit und steht kurz davor, seine Miete nicht bezahlen zu können. Kurzerhand beschließen sie, dass Zelda bei ihm einzieht, und sie sich die Miete teilen können. Mit der Zeit entwickelt sich jedoch mehr, als nur eine reine Mitbewohner-Beziehung zwischen ihnen, womit beide so nicht gerechnet hätten...

Meine Meinung

Und wieder hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrem neusten Werk komplett für sich zu gewinnen und mich emotional abzuholen. Ich bin einfach nur absolut begeistert von der Geschichte und würde sie nun zu meine Highlights des Jahres zählen.

Die Handlung beginnt schon sehr interessant und konnte sehr schnell meine Neugier wecken. Daher konnte sie mich auch fesseln, sodass ich das Buch auch zügig gelesen habe, weil ich einfach wissen wollte, wie es ausgehen wird. Ebenso fand ich, dass dem Buch eine ruhige Spannung inne wohnte, die mich jetzt nicht in Atem gehalten hat, aber schon irgendwie da war und ebenfalls dafür gesorgt hat, dass mich die Geschichte fesseln konnte.

Das Thema das Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Sowohl Zelda als auch Beckett tragen ihre Vergangenheit mit sich herum, die für beide sehr schmerzhaft ist und, die sie immer noch mit nimmt. Worum es dabei genau geht, möchte ich hier nicht erwähnen, da das für meine Begriffe spoilern könnte, aber so viel sei gesagt: ich fand die Themen sehr spannend und emotional. Sie wurden richtig gut aufbereitet und mir gut nahe gebracht, sodass ich davon einfach mitgerissen wurde. Vor allem aber wurde auch Raum gelassen, dass man sich als Leser auch eine eigene Meinung dazu bilden konnte. Ich habe mich mehrmals gefragt, wie ich wohl reagieren würde und konnte so auch gut mit den Protagonisten mitfiebern.

Außerdem gab es noch ein Thema in dem Buch, was zunächst nur Zeldas Sache war, aber schnell zu einem Thema zwischen Zelda und Becket wurde. Dies hat mir ebenfalls gut gefallen und für ein wenig Spannung gesorgt.

Die Protagonisten fand ich einfach nur großartig. Ich mochte sie beide sehr gerne, vor allem, weil sie so kämpferisch und starke Persönlichkeiten sind. Ich mochte aber auch, dass sie eben alles andere als perfekt waren. Sie haben ihre Ecken, Kanten und Schwächen, die in der Geschichte auch deutlich wurden. Aber sie haben eben auch Entwicklungspotenzial, wo natürlich meine Neugier geweckt wurde, inwieweit dieses ausgeschöpft wurde.

Vor allem fand ich aber, dass sie wirklich authentisch und lebendig rüber kamen. Sie hatten Tiefe und konnten auch mit ihrer Gefühlwelt überzeugen.

Auch die Nebencharaktere konnte mich überzeugen. Man wurde hier auch nicht mit Nebencharaktere „überflutet“, sondern es wurden gerade so viele in die Geschichte eingeführt, wie nötig waren. Besonders ein Charakter hat es mir dabei auch richtig angetan, obwohl ich zuerst nicht wusste, ob er wirklich so toll ist, wie es zunächst den Anschein hatte.

Der Schreibstil war ebenfalls, wie man es von der Autorin auch nicht anders kennt, überzeugend. Die Gefühle und Emotionen wurden greifbar gemacht, sodass ich emotional mitgerissen wurde und ich mich auch gut in die Protagonisten einfühlen konnte.

Auch die Atmosphäre hat mir sehr gut gefallen. Sie hat das New Yorker-Leben ein bisschen widergespiegelt, aber auch die Ernsthaftigkeit der Themen hat ihren Einklang darin gefunden. Dennoch wirkte sie nicht schwer oder bedrückend, sondern doch irgendwie gefühlvoll und leicht.

Insgesamt also einfach ein fantastisches neues Buch von Emma Scott, was mich vollends überzeugen und mitreißen konnte.