Rezension

Zelda & Beckett

Be My Tomorrow -

Be My Tomorrow
von Emma Scott

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Be my tomorrow“ von ist ein New-Adult-Roman & das erste Buch der Autorin Emma Scott, das ich gelesen habe. Die Geschichte besteht aus mehreren Teilen.  Der erste Teil der Gliederung ist ganz klar 5 Sterne wert – Die Figuren sind gut ausgearbeitet (natürlich sind sie auch wunderschön), es gibt – anders als in anderen Vertretern dieses Genres – eine abwechslungsreiche Handlung. Die Nebenfiguren fand ich einfach genial!

Worum geht’s?

Zelda Rossi (24) ist nach New York gekommen (sie wohnt eigentlich in Las Vegas in einer WG), um einen Verlag für die Publikation ihrer Graphic Novel zu finden. Mit ihren Comiczeichnungen versucht sie, ein Trauma, das sie mit 14 Jahren erlitten hatte, zu verarbeiten. Die Details rund um die Entstehung einer Graphic Novel fand ich richtig interessant. Als sie ein „Vielleicht“ kassiert, muss sie wohl oder übel im Big Apple bleiben. Sie kommt als Mieterin bei Beckett Copeland, den sie zufällig in einem italienischen Restaurant kennenlernte, unter. Auch Beckett hat mit den Schatten seiner Vergangenheit zu kämpfen. Aus den Mitbewohnern werden Freunde, doch bald schon knistert es ganz gewaltig zwischen den beiden…

 

Die Geschichte wird abwechselnd aus Becketts und Zeldas Sicht erzählt (Es gibt drei Teile und einen Epilog), der Stil von Emma Scott ist so flüssig, dass man den Roman in einem Rutsch lesen kann. Emma Scotts Protagonisten sind gewöhnliche Menschen, keine Millionäre oder reiche Erbinnen, sondern Underdogs. Man kann nicht anders, als ihnen die Daumen zu drücken. Den ersten Teil der Geschichte fand ich unheimlich gelungen, eine große Portion Realismus ist enthalten. Zeldas Mitbewohner in Las Vegas sind kleine Dreckspatzen, die Autorin romantisiert das Leben von Twens nicht.

Leider geht es bereits im zweiten Teil des Romans bergab. Die Autorin arbeitet mit Satzhülsen („Ihre Haare fielen wie Seide um ihr blasses Gesicht…“, „er sah aus wie eine antike Gottheit“) und sie packt die volle Ladung Kitsch aus. Hier wäre definitiv weniger mehr gewesen, da jeder Konflikt sich in Wohlgefallen auflöst. Ich habe nichts gegen happy endings , in diesem Genre erwarte ich sogar ein wenig Glück für die Protagonisten, aber hier ist das Ende unglaublich klischeehaft ausgearbeitet worden. Ich erwarte auch kein Ovid – Zitat in einer heißen Liebesgeschichte, ich finde nicht, dass man New Adult Romane aufwerten muss. Außerdem mag ich manche Botschaften der Geschichte nicht – ich denke nicht, dass sich mentale Probleme mittels einer geliebten Person lösen lassen. Auch gefiel es mir nicht, dass Becks und Zelda am Ende jegliche Eigenständigkeit verlieren, wenn Becks deklamiert, dass er Zelda „für den Rest [seines]Lebens“ lieben werde, kommt man sich als Leser/in vor wie in einem schlechten Film. Pathos - Alarm! Toll fand ich jedoch die Nebenfiguren, eine Tante Zeldas, die zwar verwirrt ist, aber auch hellsichtige Momente hat, ist der heimliche Star der Geschichte.

Fazit:

„Be my tomorrow“ ist eine auf den ersten Blick ungewöhnliche New Adult story.

Der Beginn der Geschichte ist einfach klasse, die Autorin kann mit frischen Ideen, einem spannenden plot und interessanten Figuren punkten. Wenn sie auf Kurs geblieben wäre, hätte ich 5 Sterne vergeben.