Rezension

Zu künstlich und unauthentisch

Kings of the Underworld - Maxim -

Kings of the Underworld - Maxim
von Vanessa Sangue

Bewertet mit 2 Sternen

Die Cold-Princess Reihe der Autorin habe ich sehr gemocht. Und als ich nun diese neue Reihe entdeckt habe, habe ich mich auf eine weitere Mafia-Story mit einer starken Protagonistin gefreut. Tja, ich muss aber sagen, mich hat dieses Buch mehr als enttäuscht.

Fangen wir vorne an. Anya, Mafiatochter, will für ihr Studium gerne wo anders hin, um selbstständiger zu werden. So weit so gut. Dass ihr Bruder Nicolai mitkommt und sie beschützen muss, war auch recht klar.

Am ersten Tag in der Uni wurde es meiner Meinung nach aber schon das erste Mal unrealistisch. Denn kaum hatte sie sich hingesetzt, wurde sie direkt von Rachel angequatscht und sie wurden sofort beste Freundinnen. Und dann bietet Rachel ihr auch sofort einen Job im Café ihrer Tante an. Das ist einfach zu viel auf einmal und zu unauthentisch. Naja, gehen wir weiter: Im Studium will Anya super Noten erhalten und eine der Besten sein. Ständig kommen aber Szenen vor, in denen sie in Vorlesungen in Gedanken versunken ist und mal wieder nicht mitgeschrieben hat oder sogar erst gar nicht kommt, sodass Rachel ihr die Mitschriften geben muss. Ja.. und dennoch hat sie natürlich Top-Leistungen. Sicher.. Es passt halt einfach überhaupt nicht zusammen.

In Gedanken ist sie übrigens natürlich wegen Maxim. Der beste Freund ihres Bruders, auf den sie schon damals stand. Auch heute findet sie ihn noch sehr heiß. Aber sie weiß, dass eine Beziehung von ihrer Familie sowieso nie gebilligt werden würde (trotzdem ist sie sauer auf ihn, dass er nicht dafür kämpft, sie selbst tut es aber auch nicht, echt super..). Maxim als Mitglied der Mafia habe ich mir viel viel viel düsterer, aggressiver und einfach Bad-Ass vorgestellt. Was haben wir stattdessen bekommen? Kaum fing seine Sicht an, ging es mit Schwärmereien über Anya los und hörte erst gar nicht wieder auf. Schlimmer als ein verliebter Welpe. Also von der Härte habe ich nicht viel mitbekommen, weswegen ich ihm auch gar nicht so viel abgewinnen konnte. Es war halt einfach viel zu kitschig und übertrieben. Auch dass er kaum hat er Anya einmal geküsst, keine andere mehr wollte. Von einem Moment auf den anderen! WARUM? Und besonders lächerlich: Wenn er irgendwo langläuft, starren ihm die Frauen hinterher, teils mit offenem Mund, ich meine.. wirklich?

Die Story drehte sich etwas im Kreis. Sie will ihn. Er will sie. Sehr viele Selbstgespräche, die einfach nur noch nervig waren. Weil sie sich immer wieder einreden wollte, dass da nichts ist. Bis zu dem Moment, wo sich Anya verletzt und Maxim herbeieilen muss, um sie zum Krankenhaus zu fahren. Sie kommen sich also näher und machen einen Deal. Bedingung: Nicht verlieben. Und das von Anya! Ist das ihr Ernst?! Sie ist doch längst komplett in ihn verschossen! Naja, okay. Aber Funken? Fehlanzeige.

So.. und kaum läuft etwas nicht nach Anya, ist es natürlich ganz schlimm. Sie ist hysterisch und anstrengend. In der Uni kann sie nicht aufpassen und seufzt den ganzen Tag ständig rum, bis sie endlich jemand darauf anspricht und derjenige sich dann um sie kümmern und mit Komplimenten überschütten kann. Einfach mal zusammenreißen geht halt auch einfach nicht. Bei einer Mafiatochter habe ich wirklich mehr erwartet als so eine weinerliche naive Frau.

Das Ende hatte immerhin eine überraschende Wendung parat, die auch etwas spannender wurde. Aber letztendlich war es mir dann einfach zu kitschig und übertrieben. Zudem fand ich es schade, dass das Buch so viele Rechtschreibfehler enthielt und wir gefühlt nichts von der Mafiathematik lesen durften.

Fazit:

Eine weinerliche naive Mafiatochter, die gerne auf eigenen Füßen stehen möchte. Von der Mafia lesen wir eigentlich nichts. Die Liebesgeschichte hatte keinerlei Funken und war einfach nur lahm. Auch die Story war mehr als künstlich und unauthentisch, weswegen ich dem ganzen hier leider nicht viel abgewinnen konnte. Das Ende hatte immerhin eine recht interessante Wendung.

2/5 Sterne