Alle Rezensionen von Yexxo

Die Tote im Wannsee - Lutz W. Kellerhoff

Die Tote im Wannsee
von Lutz W. Kellerhoff

Spannender Krimi mit viel Zeitgeschichte

Heller, 32jähriger Kommissar der Berliner Mordkommission, ermittelt im Jahre 1968 in einem Mordfall einer jungen Frau. Eigentlich eher Routine, doch von allen Seiten werden ihm bei den Ermittlungen Steine in den Weg gelegt, bis er sogar von dem Fall abgezogen wird. Doch Heller gibt nicht auf: Irgendetwas ist hier faul, oberfaul.

Ins Dunkel - Jane Harper

Ins Dunkel
von Jane Harper

Mehr Psychogramm als Thriller

Wer einen packenden Thriller lesen möchte, ist bei dem zweiten Band dieser Reihe definitiv falsch. Spannung baut sich hier nur langsam auf, und das große Bibbern wird man beim Lesen vermutlich auch nicht bekommen ;-)

Die Hochhausspringerin
von Julia von Lucadou

Eine grauenerregende Zukunftsvision

Julia von Lucadou entwirft in ihrem ersten Roman eine Welt, in der Alles und Jedes dem ökonomischen Prinzip unterworfen ist, ganz im Sinne der herrschenden Unternehmen. Die Menschen verpflichten sich (scheinbar freiwillig!), ihr Dasein in Gänze den Unternehmen zu widmen, mit denen sie einen Vertrag schließen.

Die letzte Terroristin - André Georgi

Die letzte Terroristin
von André Georgi

NUR eine neue Verschwörungstheorie? Wer weiß - auf jeden Fall spannende Zeitgeschichte

Zwanzig Jahre ist es her, dass die Rote Armee Fraktion (RAF) ihre Selbstauflösung verkündet hat. Doch bis heute sind nur wenige Täter und Täterinnen der Dritten Generation von 1985 bis 1993 bekannt und verhaftet worden. Viele der Morde und Attentate dieser damaligen Zeit sind noch immer unaufgeklärt und lassen somit viel Raum für Theorien jeglicher Art.

Weit weg von Verona
von Jane Gardam

Übers Erwachsenwerden, launig erzählt von einer altklugen 13jährigen

Bücher liest man ja mit den unterschiedlichsten Erwartungen. Sie sollen einem Gefühle vermitteln, Spannung, Lehrreiches und/oder schlicht die Zeit vertreiben. Dieses Buch entspricht wohl mehr dem Letzteren, wobei es jedoch unfair wäre, es als 'bloße' Unterhaltungsliteratur abzutun, denn dafür ist es viel zu schön geschrieben.

Der Horror der frühen Medizin - Lindsey Fitzharris

Der Horror der frühen Medizin
von Lindsey Fitzharris

Die gute alte Zeit - Ha! Was für ein Witz!

Wer sich gelegentlich vorstellt, ob es nicht schön gewesen wäre, im 19. Jahrhundert gelebt zu haben, in der Zeit der großen Erfindungen und Neuerungen, die oder der sollte sich dieses Buch zu Gemüte führen. Ich vermute jedoch, Gedanken dieser Art werden nach dem Lesen keine Chance mehr haben ;-)

Das Feld
von Robert Seethaler

Unter Toten

Die Geschichten der Toten des Feldes, des Friedhofes des kleinen Städtchens, sind wie ein Palimpsest. Denn die neuen Toten werden auf den alten begraben ('Man rutscht ab mit der Zeit', S. 99) und erzählen dann ihre Geschichten - und damit so ganz nebenbei auch die Geschichte ihrer Stadt.

Das Mädchen, das in der Metro las - Christine Féret-Fleury

Das Mädchen, das in der Metro las
von Christine Féret-Fleury

Bücher können Leben verändern

Die junge Juliette lebt in Paris ein eintöniges Leben: neben ihrer ungeliebten Arbeit geht sie einmal in der Woche ins Kino, ins Schwimmbad und isst Sonntags mit ihrem Vater zu Mittag. Sie fühlt, dass ihr Leben an ihr vorübergleitet, nur Bücher reißen sie aus ihrer Lethargie; doch ihr fehlt der Mut, daran etwas zu ändern.

Opfer - Pierre Lemaitre

Opfer
von Pierre Lemaitre

Ein spannendes Überraschungspaket

Die Sache scheint klar, die Videoaufnahmen der Einkaufspassage Monier zeigen ein eindeutiges Bild: den bewaffneten Überfall auf ein Juweliergeschäft und (sozusagen als Kollateralschaden) das Zusammenschlagen sowie die versuchte Tötung von Anne Forestier, der Lebensgefährtin Camille Verhoevens, Leiter der Mordkommission.

Die Hauptstadt - Robert Menasse

Die Hauptstadt
von Robert Menasse

Europas Hauptstadt

Nach dem Lesen dieses Romans ist eines jedenfalls klar: Brüssel ist Europas Hauptstadt, hier findet man die VertreterInnen aller Nationen, die gegen- und miteinander versuchen, die Gegenwart und Zukunft unseres Kontinents zu gestalten. Doch so unterschiedlich die Menschen dort auch sind, auf irgendeine Weise sind sie miteinander verbunden, jetzt oder durch ihre Vorfahren in der Vergangenheit.

Blanca - Mercedes Lauenstein

Blanca
von Mercedes Lauenstein

Auf der Suche nach einem Zuhause

Blanca ist 15 Jahre jung und bereits einiges gewohnt in ihrem Leben. Seit sie sich erinnern kann, ist sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anna auf der Flucht - vor zu viel Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit. Denn Anna will frei und ungebunden sein, keinen Pflichten und Konventionen unterworfen; was manchmal etwas schwierig ist, wenn man eine kleine Tochter hat.

Der Sommer der Pinguine - Thomas Montasser

Der Sommer der Pinguine
von Thomas Montasser

Starker Beginn, schwaches Ende

Fantastisch und märchenhaft beginnt dieses kleine Büchlein, dessen äußere und innere Bebilderung etwas an Sempé erinnert. Die mittelalte Mrs. Robington, Geographielehrerin im öffentlichen Dienst des Vereinigten Königreiches, stellt bei ihrem Besuch in London überrascht fest, dass Pinguine unbemerkt die britische Bevölkerung bereichern.

QualityLand - Marc-Uwe Kling

QualityLand
von Marc-Uwe Kling

Düstere Zukunftsaussichten präsentiert mit absurd schrägem Humor

Irgendwann in einer vermutlich nicht allzu fernen Zukunft: Sämtliches Dasein ist dem Kommerz untergeordnet: 'Ich konsumiere, also bin ich.' Menschen sind entsprechend diverser Kriterien in Levels eingeordnet, bekommen gemäß ihren Einordnungen in diverse Datenbanken PartnerInnen empfohlen, Essenvorschläge und 'The Shop', der größte Versandhändler, weiß schon im Voraus, was die Einzelnen sich wün

Kukolka - Lana Lux

Kukolka
von Lana Lux

Samiras grausamer Start ins Leben

Es gibt Bücher, die verschlagen einem die Sprache, machen einen atemlos. Aus Begeisterung, Faszination und/oder Entsetzen. Letzteres trifft auf Kukolka zu, denn die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so grausam, dass ich mir immer wieder wünschte, sie sei reine Phantasie. Vermutlich bleibt es bei einem frommmen Wunsch.

Stille Feinde - Joe Ide

Stille Feinde
von Joe Ide

Noch verwirrender geht es kaum - schade

Den ersten Teil um den Privatdetektiv I.Q. habe ich mit Genuss gelesen und so freute ich mich auf die Fortsetzung. Auch dieses Mal spielt sich das Geschehen im Bandenmilieu in L.A. ab: I.Q. gerät zwischen die Fronten der asiatischen Triaden und der mexikanischen Locos Surenos 13, die beide auf der Suche nach Janine sind, einer Tochter eines hochrangigen Triadenmitgliedes, und ihrem Freund.

Häuser aus Sand - Hala Alyan

Häuser aus Sand
von Hala Alyan

Eine Familie ohne Heimat

Erzählt wird eine Familiengeschichte über vier Generationen hinweg, die wohl typisch ist für diese Gegend aus der sie stammt: Palästina. Es beginnt mit Salma, die mit ihrem Mann Hussam in Jaffa lebt. Doch durch den UN-Teilungsplan 1947, der einen Bürgerkrieg zur Folge hatte, müssen sie fliehen und bauen sich in Nablus ein neues Leben auf.

Der Präsident - Sam Bourne

Der Präsident
von Sam Bourne

Solider Thriller vor realem Hintergrund

Bereits das Titelbild macht mit der darauf abgebildeten Silhouette deutlich klar, welcher Präsident hier als Vorbild diente. Seit er das Amt inne hat, ist nicht mehr die Vernunft Handlungsmaxime, sondern allein das Bauchgefühl - und zwar das des Präsidenten.

Kraft - Jonas Lüscher

Kraft
von Jonas Lüscher

Ein schwafelnder Roman über einen schwafelnden Professor

Kraft, eigentlich erfolgreicher Professor in Tübingen, braucht dringend Geld. Seine zweite Ehe steht kurz vorm endgültigen Scheitern, vier Kinder und zwei (Ex)-Ehefrauen müssen versorgt werden. Und die teure Wohnung ist auch noch nicht abbezahlt.

Deutschlandreise - Diverse

Deutschlandreise
von diverse

Mit Klassikern durch Deutschland reisen

Die Autorin und Autoren dieses Hörbuches sind wohl den Meisten geläufig: Theodor Fontane, Mark Twain, Heinrich Heine und sechs weitere KlassikerInnen. Alle haben sie Deutschland bereist und darüber geschrieben, was sie gesehen und erlebt haben und wie sich ihnen Deutschland präsentierte.

Ein Monat auf dem Land - J. L. Carr

Ein Monat auf dem Land
von J. L. Carr

Eine schlichte Geschichte, wunderschön erzählt!

Viel ereignet sich nicht auf den rund 150 Seiten dieses kleinen Büchleins. Aber dennoch ist es überaus lesenswert, diese in liebevoller und das Herz wärmende beginnende Heilung des jungen Kriegsversehrten Tom Birkin. Noch immer schwer gezeichnet vom Soldatendasein im 1.

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