Rezension

3. Band der Clara-Vidalis-Reihe

Todeswächter - Veit Etzold

Todeswächter
von Veit Etzold

Bewertet mit 5 Sternen

Clara Vidalis ist Chefin der Abteilung für Pathopsychologie am LKA Berlin und ihr Job ist es, die schlimmsten und grausamsten Killer Berlins zu jagen und zu stellen. Clara ist tough in ihrem Job, doch nachts, nachts suchen sie die Alpträume des Tages ein. Doch ein Wechsel ist für sie nicht denkbar. An einem heißen Junitag wird sie zu einem Tatort gerufen. In einer Privatwohnung wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde mit einer Maske erstickt und ist bereits seit 2 - 3 Tagen tot. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus, denn die Leiche wurde nach ihrer Ermordung hergerichtet - was ein Merkmal des Undoing ist. Bei dem Opfer handelt es sich um Barbara Färber. Ihr Mann Jochen Färber, ein Polizeibeamter, befindet sich im Urlaub, deswegen wurde sie noch nicht als vermisst gemeldet, wobei den Ermittlern schon merkwürdig vorkommt, dass nur er in den Urlaub gefahren ist, ohne seine Frau. Später stellt sich heraus, dass Barbara eine Affäre hatte, doch von Jochen fehlt nach wie vor jede Spur. Hat er seine Frau ermordet und ist dann geflüchtet?

 

Tatsächlich deutet alles auf den Ehemann als Mörder hin, denn seine Fingerabdrücke befinden sich auf der Maske, durch die seine Frau zu Tode kam und laut seiner Akte war er in polizeipsychologischer Behandlung. Barbara selbst wird als narzisstisch beschrieben. Eigentlich sieht alles nach einem glasklaren Fall aus, doch wird kurz darauf die Leiche einer alten Frau gefunden. Diese wurde erhängt und auch dieser Leichnam weist Zeichen des Undoing auf. Was die beiden Opfer jedoch miteinander verbindet ist eine Münze. Die Leiche der alten Frau, welche sich später als Martha Gerling herausstellt, hatte eine alte Münze unter der Zunge und auch am Tatort von Barbara Färber wurde eine solche Münze aufgefunden. Martha selbst wurden von ihrem Sohn Andreas als vermisst gemeldet, doch merkwürdig ist, dass ihr anderer Sohn Gerhard ebenfalls wie vom Erdboden verschwunden ist.

 

Mit Hilfe von Dr. Martin "MacDeath" Friedrich versucht Clara, ein Profil des Killers zu erarbeiten, denn es ist auffällig, dass bei jedem bisherigen Opfer eine Münze gefunden wurden und die Anzeichen des Undoing und das jeweils ein Familienmitglied spurlos verschwunden ist. Auch wenn alle Opfer augenscheinlich nichts miteinander zu tun hatten, ihre Todesarten weisen auf eine Verbindung hin. Handelt es sich bei dem Täter um einen oder sind mehrere am Werk? Wie viele Menschen müssen noch sterben, ehe sie ein klares Täterprofil haben und ihm auf die Schliche kommen. Dann wird ein drittes Opfer gefunden, doch dieses starb anders als die bisherigen ...

 

 

Der 3. Band der Clara-Vidalis-Reihe! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass sowohl die Ermittler, wie auch der Leser lange im Dunkeln tappen, was sich wirklich hinter dieser Mordserie verbirgt und die Auflösung ist bis zum Schluss offen und ganz ehrlich - ich kann sogar den Täter ein Stück weit verstehen bzw. verstehen, wie es dazu kam, dass diese Menschen sterben "mussten". Die Figuren wurden wieder facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei ich mich in diesem Band ganz schlecht entscheiden kann, wer meine liebste Figur war: Clara, MacDeath oder gar der Täter? Alle hatten etwas unheimlich einnehmendes an sich, was meinerseits für alle drei Sympathien hervorbrachte. Den Schreibstil kann ich nur als überaus spannend und fesselnd beschreiben, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte.