Rezension

4,5 Sterne für eine verspielte und spannende Fantasygeschichte :-)

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand -

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
von Axie Oh

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Das Mädchen, das in den Wellen verschwand" von Axie Oh gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Loewe Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich beeinflusst dies meine Meinung zu dem Buch in keinerlei Weise.
Von der Autorin habe ich bislang weder gehört, noch gelesen, in diesem Fall war es das hübsche und verspielte Cover, was mich angezogen hat. Da der Klappentext auch süß und vielversprechend klang und so einige Lesermeinungen auch positiver Natur waren, freute ich mich auf die Geschichte und begann sie zügig zu lesen.

In dem Buch haben wir es mit der Protagonistin Mina zu tun, die, um ihren Bruder zu retten, anstelle der eigentlichen Braut des Meeresgottes in diese Rolle schlüpft. Jedes Jahr wird das schönste Mädchen dem Wasser geopfert, als Geschenk an den Meeresgott, auf dass dieser die Stürme und Unwetter zurückstellt, die das Volk seit langem plagen. Anders als sonst, ist Mina allerdings nicht DIE Auserwählte und muss mit Konsequenzen im Reich der Geister rechnen. Doch gleichzeitig ist es nun auch an ihr, den Fluch zu brechen, der auf dem Meeresgott zu lasten scheint und ihn und ihre Heimat zu retten..

Axie Oh schreibt ihren Fantasyroman aus der Sichtweise der Hauptfigur Mina in der Ich-Perspektive im Präsenz. So komme ich ihr nach und nach näher und lerne gemeinsam mit ihr das Geisterreich nach ihrem Opfer kennen. Vorerst muss ich mich aber erst mal an den Schauplatz der Geschichte gewöhnen bzw. mich zurecht finden, da es hier um den koreanischen Raum geht, der mir nicht sehr vertraut ist. Gleichzeitig bin ich aber auch wahnsinnig an ihm interessiert. Also heißt es erst einmal, mir einen Überblick über Mina's Heimat zu verschaffen und dann in der Welt der Geister und Götter. So brauchte ich ein klein wenig Zeit, um Anschluss in die Geschichte zu finden. Dann zieht sie mich aber in einen Sog und ich verfalle ihr und möchte wissen, wie Mina's Schicksal und das der Anderen aussehen mag.
Die Lovestory, die sich hier entwickelt, ist sehr süß und schön zu verfolgen. Hauptaugenmerk liegt aber eher auf dem Fluch und dem Versuch, die Unwetter zu bekämpfen und das Gleichgewicht zwischen Göttern und Menschen wieder herzustellen.

Der Schreibstil ist super malerisch und verschafft mir immer wieder bunte, fantasievolle Bilder vor meinem inneren Auge. Teilweise hat die Geschichte wirklich etwas märchenhaftes an sich, was mir gut gefällt.
Insgesamt hätte es für meinen Geschmack aber noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können, sowohl was das Worldbuilung, als auch die Charakterentwicklungen und die Lovestory betrifft. 

"Das Mädchen, das in den Wellen verschwand" ist eine supersüße Fantasy bzw. Romantasy-Geschiche, die mich in ihren Bann gezogen hat. Sie ist malerisch und märchenhaft und nicht nur was für jüngere Leser. Hätte es nicht ein klein wenig an Komplexität und mehr Fokus auf den Charakteren gemangelt (Kritik auf hohem Niveau), hätte es ein echtes Highlight für mich werden können. Ich vergebe aber dennoch eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – gerne aufrunde ****