Rezension

Märchenhaft schöne Erzählung

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand -

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
von Axie Oh

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte erreicht ohne große Umschweife schnell ihren Handlungskern. Mina springt ins Meer und opfert sich als Ersatz für die Liebe ihres Bruders, um die nächste Braut des Meeresgottes zu werden. Auf diesem soll ein Fluch liegen, der jedoch bisher von keiner geopferten Braut gebrochen werden konnte. Es stellt sich die Frage, ob Mina dazu fähig ist und damit ihr Land vor dem Untergang bewahrt.

Axie Oh hat mich besonders mit der märchenhaften, magischen Stimmung der Geschichte begeistern können. Es ist ihr wunderbar gelungen, sowohl die Welt als auch die Figuren so zu beleuchten, dass man sich schnell und uneingeschränkt darauf einlassen konnte. All die Charaktere, die zunächst rätselhaft und geheimnisvoll daherkamen, waren wunderbar ausgearbeitet und eingesetzt worden. Besonders spannend fand ich, wie in mir Vermutungen aufkamen, mit denen ich am Ende zwar recht behielt, aber bis zur Auflösung konnte ich mir nicht zusammenreimen, wie genau das funktionieren soll. Doch Axie Oh hat es geschafft, dass sich alles so schön zusammengefügt hat. Dieses Buch hat viele Einzelheiten in einem so harmonischen Gesamtbild kombinieren können, was mich wirklich fasziniert hat.

Dennoch fiel mir eine Kleinigkeit gelegentlich auf. Zwar ergriff mich diese beschriebene märchenhafte Stimmung, aber für mich hätten manche Szenen noch atmosphärischer sein, noch mehr Raum einnehmen können. Aber wie gesagt, die Geschichte habe ich wirklich bis zum Ende genießen können - ein echtes Schmuckstück, an das ich unheimlich gern zurückdenken werde.