Rezension

Actionthriller, toller Einstieg, dann abbauend, derb, klischeehaft

Sie werden dich finden - James Rayburn

Sie werden dich finden
von James Rayburn

Kate Swift ist eine ehemalige Profikillerin der CIA. Ihr Ehemann wurde von ihrem einstigen Chef bei der CIA ermordet und Kate brachte daraufhin die blutigen Machenschaften der CIA und ihres Chefs an die Öffentlichkeit. Seither gilt sie als Verräterin und muss mit ihrer Tochter inkognito in Amerika leben. Ihr ehemaliger Chef trachtet ihr nach dem Leben, die CIA will sie hinter Gittern sehen. Nachdem sie an der Grundschule ihrer Tochter einen Amoklauf verhinderte, flog ihre Tarnung auf und sie befindet sich nun mit ihrer Tochter auf der Flucht. Sie fliehen beide nach Thailand, wo sie auf die Hilfe eines ehemaligen Ausbilders hofft. 

Ich habe im Vorfeld der Veröffentlichung eine Leseprobe des Buches 'Sie werden dich finden' gelesen, die in etwa den ersten 4-5 Kapiteln entsprach und war wirklich begeistert. Nachdem ich zu Ende gelesen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Kate und ihrer Tochter weitergehen wird. Außerdem hatte ich mich etwas über den Autor informiert und festgestellt, dass er auch schon einige Auszeichnungen erhalten hatte. (Krimi des Jahres, 1. Platz/ deutscher Krimi Preis, 2. Platz) Das, zusammen mit der gelesenen Leseprobe, klang sehr vielversprechend, hatte mich neugierig gemacht und ich wollte das Buch einfach haben. 

Leider nahm die Lust am Weiterlesen von Kapitel zu Kapitel ab. Meine Sympathie für Kate und deren Tochter war ununterbrochen vorhanden, aber nach dem spannenden Auftakt in die Geschichte, konnte diese einfach nicht bis zum Ende gehalten werden. Die Sätze wurden immer länger, zum Teil über eine halbe Seite lang mit - zumindest gefühlten - unzähligen eingeschobenen Sätzen. Sehr viele Fremdwörter standen im Gegensatz zu einer teilweise sehr derben, obszönen Ausdrucksweise (Schwänze, Ärsche,Pisse, Hodensäcke...). Die ganze Handlung wirkte auf mich klischeehaft und vorhersehbar. Auch fand ich an der Handlung vieles wenig überzeugend und unecht. Kates Tochter Suzie ist mit 6 Jahren außergewöhnlich verständnisvoll.... 
Als positiv habe ich die kurzen Kapitel (insgesamt 90.) empfunden. Das hat das Lesen einfacher gemacht. 

Zusammenfassend hat mich das Buch mäßig begeistert. Alle Protagonisten waren verkorkste Existenzen, die zu einer einfachen, wenig überzeugenden Geschichte mit abnehmender Spannung zusammengesetzt wurden. Sicherlich kein absoluter "Muss-Lesestoff".