Rezension

Aladdin ohne Wunderlampe

Wunderbare Wünsche - Lindsay Ribar

Wunderbare Wünsche
von Lindsay Ribar

Klappentext:
Margo McKenna hat so ziemlich alles im Griff, doch als Oliver auftaucht, ändert sich das schlagartig, denn Oliver ist nicht bloß irgendein gut aussehender Junge, sondern ein Flaschengeist. Trotz der drei Wünsche, die Margo nun frei hat, gerät sie schnell in ernste Bedrängnis: Olivers Erzfeind hat es plötzlich auch auf sie abgesehen. Als Margo zufällig einen Ring findet, ahnt sie nicht, dass sie damit einen Flaschengeist der besonderen Art an sich gebunden hat: Oliver. Er ist weder aus blauem Nebel noch trägt er einen Turban. Stattdessen ist er überaus stofflich - und gut aussehend! - und verwirrt Margo völlig. Es scheint, als könne er mit seinen wundervollen Augen direkt in ihr Innerstes sehen - was Margo um jeden Preis vermeiden will!

Die Autorin:
Lindsay Ribar wurde 1982 im Süden Kaliforniens geboren. Schon als Kind war sie begeistert vom Theater, später entdeckte sie ihre Liebe zum Musical und studierte Musical-Theatre in New York. Sie arbeitet als Literaturagentin und schreibt abends ihre eigenen Geschichten.

Meine Meinung:
Margo ist ein Mädchen, das ungern die Zügel ihres Lebens aus der Hand gibt. Sie ist ein kleiner Kontrollfreak, will unbedingt die Hauptrolle im neuen Schul-Musical und träumt davon, eigene, richtig gute Songs zu schreiben.
Mit dem Auftauchen von Oliver ändert sich ihr Dasein schlagartig. Er ist ein gutaussehender Dschinn, der Wünsche erfüllen kann. Das mag sehr magisch klingen, doch mit ihm taucht auch sein Erzfeind auf, und ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr so wie es vorher war...

"Wunderbare Wünsche" ist ein locker-leichtes Fantasybuch, das zu unterhalten weiß und mit viel Witz und frechen Dialogen aufwartet.

"Also gibt es Dschinn wirklich. Du bist ein Dschinn. Ich habe drei Wünsche frei. Okay. Was sonst noch? Lebst du in einer Flasche?"
"Nein", erwiderte er beinahe beleidigt. "Ich wohne in einem Apartment."
"Ach so. Tut mir leid."

Margo gefiel mir. Sie wusste, was sie wollte und nahm kein Blatt vor den Mund. Und Oliver lässt so manche märchenhafte Flaschengeist-Überlieferung vor ihr entstehen: Buntes Gemach mit vielen Kissen, dazu ein passendes Outfit und voilà, fertig ist der Traum aus 1001 Nacht.

Die Geschichte spielt in einem kurzen Zeitraum und hätte durchaus etwas mehr Dynamik vertragen. Dennoch habe ich gern verfolgt, wie sich Margo und Oliver näher kamen und warum ein Feind sich auf die Socken gemacht hat, um die beiden zu verfolgen.

Interessant fand ich die Interpretation der Geschichte der Dschinn und die Aussage, dass selbst der bestdurchdachteste Wunsch sich als Fehltritt herausstellen kann.

3,5 wunderbare Sterne.