Rezension

Ein eher glanzloses Debüt, dem es definitiv an Tiefgang und Magie fehlte...

Wunderbare Wünsche - Lindsay Ribar

Wunderbare Wünsche
von Lindsay Ribar

Bewertet mit 3 Sternen

Wieder einmal war es das Cover, das mich hier direkt in seinen Bann zog. Die Farbgebung und der Glitzerbogen wirkten ja schon ein kleines bisschen magisch und die Kurzbeschreibung klang sehr vielversprechend.

Ich kam gut in die Geschichte rein und muss sagen, das ich trotz vieler Schwächen, zu denen ich gleich komme, erstaunlich zügig voran kam.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und sehr jugendlich gehalten.

Margo ist eine Protagonistin mit der man erstmal etwas warm werden muss. Zu Beginn fand ich sie sehr von sich selbst überzeugt, etwas später erschien sie mir für ihre 18 Jahre doch häufig naiv. Pluspunkte konnte sie bei mir durch ihre Liebe zum Musical sammeln und auch durch die Probleme mit ihren Eltern. Diese erleben nämlich ihren zweiten Frühling und vergessen desöfteren das sie eine Tochter haben. Wenn es jedoch darum geht, das die 18-jährige Pläne hat, dann macht ihr ihre Mutter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Dieses Verhalten fand ich wirklich ätzend.
Sie wird mir mit jeder Seite ein bisschen lieber, kann sich aber nicht wirklich in mein Herz schleichen.

Das ist auch bei Oliver so. Der Dschinn liebt seine Aufgaben, erfüllt seinen Meistern gerne Wünsche, auch wenn er dadurch schon oft auch jede Menge unschöner Dinge tun musste. Eigentlich könnte er ein liebenswerter Protagonist sein, wenn er nicht so wahnsinnig blass wäre. Er ist nett, hätte durch seine diversen Wandlungen ( er erzählt das er schon ALLES war: Freund, Geliebter, Kumpel ) und durch sein beträchtliches Alter aber einfach mehr Tiefe haben müssen.

Die Beziehung die sich zwischen Margo und Oliver entwickelt ist ganz süß, mehr aber auch nicht. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, das die beiden wirklich füreinander und vorallem für eine gemeinsame Zukunft kämpfen.
Zwar ist Margo bestrebt, Oliver vor seinem bösen Gegenspieler und dessen Plan zu schützen, aber ihre Versuche wirken auf mich alle so halbherzig. Klar, was soll sie schon gegen einen mächtigen uralten Dschinn ausrichten, der sie durch seine Verwandlungen immer wieder in die Irre führt und auch ihr plötzlich nach dem Leben trachtet, aber mir kam es einfach so vor, als würde sie sich nicht von der Stelle bewegen.

Das Buch ist wirklich nicht schlecht, aber leider hat es die Autorin nicht geschafft mich komplett zu überzeugen, denn obwohl die Idee hinter der Geschichte gut war, gab es einfach zu viele Dinge die mir negativ im Gedächtnis geblieben sind. Ein Punkt war zum Beispiel ganz klar das Ende, das für meinen Geschmack viel zu plötzlich daherkam und einfach so überhaupt nicht rund war. Hätte die Autorin hier nochmal einen Epilog angefügt, dann hätte man vielleicht darüber hinwegsehen können, aber so hat es mich einfach nur überrumpelt und ehrlich gesagt nicht wirklich zufriedengestellt.

Was mich letzten Endes am meisten enttäuscht hat und zu einer dermaßen niedrigen Wertung bringt, ist, neben dem eben angesprochenen Ende und den blassen Charakteren, die Tatsache, das die Geschichte nicht wirklich viel Abwechslung oder Spannung bietet. Die Handlung wirkte manchmal schon fast ein bisschen langweilig, dabei steckte in der Idee doch jede Menge ausschöpfbares Potenzial. Ich finde das wirklich extrem schade, denn ich hatte große Erwartungen an das Buch.

Fazit:
"Wunderbare Wünsche" ist ein leider eher glanzloses Debüt, dem es definitiv an Tiefe und Magie fehlte. Zwar schlummert hinter dieser Geschichte eine wirklich tolle Idee, aber das alleine reicht nicht aus um mich zu überzeugen.