Rezension

Alles nur Theater?

Eine treue Frau
von Jane Gardam

Bewertet mit 4 Sternen

„Heirate mich, Elizabeth. Verlass mich nie. Ich werde dich nie wieder darum bitten, aber verlass mich nicht. Nie.“

Das ist die Bedingung für die Eheschließung zwischen Eddie Feathers und Elizabeth (Betty) Macintosh, und Betty nimmt diesen ganz und gar unromantischen Antrag  des untadeligen Mannes an, obwohl sich beide eigentlich gr nicht besonders gut kennen.  Das geforderte Versprechen gibt Betty nichtsahnend eine Stunde zu früh und sollte es niemals brechen. Auch wenn ihr Herz und ihre Sehnsucht einem anderen gehört.

In Eine treue Frau begegnen wir also den Protagonisten aus Ein untadeliger Mann wieder, Eddie und Betty Feathers, Terry Veneering, Isobel  Ingoldby, um nur einige zu nennen.

Ach Eddie, wenn du in deiner Geschichte nicht immer so zugeknöpft gewesen wärst, ich hätte dir nie so viele Unzulänglichkeiten unterstellt.

Auch wenn ihre Freunde Betty von der Ehe mit Eddie abraten und die Trauung unter gar keinem besonders guten Stern steht, hält Betty das Ideal  der unerschütterliche englischen Ehefrau ihr Leben lang aufrecht. Auf ihre eigene Weise meinen Eddie und Betty sich gegenseitig  glücklich zu machen. Als Betty letztlich doch ernsthaft erwägt, Eddie zu verlassen, kann sie nur Unabwendbares davon abhalten.

„Liebe, dachte Elizabeth. Bewunderung. Ist das alles nur Theater?“

Dieser zweite Teil der Old Filth Trilogie zeichnet  Betty als eigenwilligen starken und unbeirrbaren Charakter, aber auch Betty unterliegt letztlich den gesellschaftlichen Zwängen.

Trotzdem wartet dieses Buch bis zuletzt mit unerwarteten Wendungen auf, die einen immer wieder in Erstaunen und Erheiterung versetzen.