Rezension

Alte Kamellen

Spreewaldrache
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 2.5 Sternen

Viel Privatschicksale der Kriminalisten dienen in meinen Augen nur dazu, die Seiten zu füllen. Hat mich nicht so richtig erreicht.

Da ich den Spreewald sehr mag, dachte ich, dies sei eine Sommerlektüre für mich. Doch leider habe ich das Buch nach 300 Seiten ein wenig enttäuscht zugeschlagen. Dass die Szenerie nicht im Sommer spielt, das hat mir bereits der Klappentext verraten. Im November ist es auf den Fließen nicht sonderlich gemütlich. Und wenn man dann auch noch einen Mord aufzuklären hat, wird es noch ungemütlicher.

Aber von vorn: Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner ist noch nicht allzu lange im Spreewald. Zur Zeit ist so gut wie nichts los rund um Lübbenau, deshalb muss sie als teambildende Maßnahme an einem Wurstseminar teilnehmen.

Jana Schenker ist die Schwester des Metzgers. Während des Seminars wird ihr Sohn niedergeschlagen. Kurz darauf wird auch noch ein getöteter Penner gefunden. Die Ermittlungsarbeit beginnt und führt zu einem alten Fall, der vor 20 Jahren die Gemüter erhitzte.

Was mir gefiel: Die Bilder des Spreewalds, die den Krimi anschaulich gestalten. Als Leser weiß man immer einen Hauch mehr als die Ermittler. Auch die gewählten Namen sprachen mich an: Schiebschick für den stakenden Kahnführer und Tod für die Rechtsmedizinerin in Berlin.

Was mir nicht gefiel: Die Andeutungen, die auf die Vorgängerbände verwiesen. Die familiären Probleme der beziehungsgeschädigten Ermittler waren mir einen Tick zu viel und machten auf mich den Eindruck von Füllseln.

Fazit: Ein Krimi, den man lesen kann aber nicht muss.