Rezension

Auf der Suche ***

Die Bibliothek im Nebel -

Die Bibliothek im Nebel
von Kai Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Drei verschiedene Zeitebenen, drei verschiedene Momente, in welchen Menschen auf der Suche sind – 1917 sucht der junge Bibliothekar seine große Liebe Mara und flieht aus St. Petersburg Richtung Leipzig, 1928 ist die elfjährige Liette an der Cote d’Azur auf der Suche nach dem Geheimnis eines verschlossenen Büchleins und im Jahre 1957 schließlich begibt sich ebendiese Liette gemeinsam mit einem Gentelman-Ganoven auf die Suche nach einer Russin namens Mara. Verschlungene Wege, die beschritten werden, laden den Leser ein auf eine mysteriöse Reise.

Wortgewaltig und bildreich, dennoch ruhig und besonnen präsentiert sich Kai Meyers Schreibstil, welcher den Leser sofort für sich einnimmt. Stilistisch fesselnd wie ein opulenter russischer Roman benötigt diese verwirrende Geschichte die volle Aufmerksamkeit des Betrachters, geht es doch recht abwechslungsreich zu in verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten mit verschiedenen Personen, die durchaus auch ihre Namen wechseln. Alles ist perfekt miteinander verwoben, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, in jedem Ende wohnt auch ein Anfang inne, welchen man nicht immer vorhersehen kann. Schwierig ist es jedoch bisweilen, sich ganz auf die Handlung einzulassen und sich darauf zu konzentrieren, irgendwie schweife ich immer wieder ab vom Fokus des Geschehens ob der ausladenden Details, die stets präsentiert werden.

Listige Figuren, grausame Methoden der russischen Schergen, Drogen und nicht zuletzt Bücher spielen eine gewichtige Rolle in diesem vielfältigen Roman. Trotz der einnehmenden Sprache und der gekonnten Verknüpfung vieler einzelner Schauplätze und Szenen ist mir das Ganze aber weitgehend fremd geblieben und hat mich in keiner Weise irgendwie berührt. Schade, denn die meisten Leser sprechen sehr begeistert über dieses Buch.