Rezension

Auf langen Strecken passierte einfach nichts

The Chemist - Die Spezialistin - Stephenie Meyer

The Chemist - Die Spezialistin
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 2 Sternen

Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich ein großer Fan der Biss-Reihe von Stephenie Meyer bin und ihren Roman „Seelen“ sogar noch besser fand. Dementsprechend freute ich mich sehr einen neuen Roman von ihr zu lesen. Das Cover lässt vermuten, dass es sich um einen Thriller handelt, der Verlag unterließ lieber eine Genrezuordnung und schrieb einfach Roman auf das Buch. Ich verstand nach dem Lesen auch warum.

Im Mittelpunkt des Romans steht eine sehr intelligente junge Frau, die als Verhörspezialistin einer regierungsnahen Organisation arbeitet. Nun flüchtet sie vor derselben und hat sich ein ausgetüfteltes Versteckspiel ausgedacht. Nirgends wo kann sie länger bleiben, ihre Sozialkontakte sind auf Null reduziert. Dann tritt ihr alter Chef mit ihr in Kontakt und alles ändert sich.

Das Buch beginnt mit einer langen Einleitung über das derzeitige Leben von Juliana. Sehr genau erfährt man alles über ihre technischen und chemischen Maßnahmen, damit sie von ihren Verfolgern nicht entdeckt wird. Dies war für mich ein langer Anlauf bis es endlich zur Sache ging. Neue Menschen treten in ihr Leben und Juliana und der Leser weiß nicht wem er trauen kann. Dies fand ich sehr spannend, aber leider wird dies nicht wirklich weiter verfolgt, denn es beginnt eine kitschige Liebesgeschichte, die für mich in dieser Form nicht nachvollziehbar war. Auch die Wandlung von Juliana war für mich unglaubwürdig. Diese Liebesgeschichte nimmt viel Raum ein. Zwischendurch gibt es immer wieder ein paar brutale Thrillerelemente, die für mich nicht zur seichten Liebesgeschichte passen.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, die Autorin wollte gerne etwas neues versuchen, im Bereich Thriller, kommt aber von ihren Jugendbuch Liebesgeschichten nicht los. Denn die beschriebene Liebe hatte mehr mit pubertierenden Jugendlichen zu tun als mit Erwachsenen, die sich in einer Gefahrensituation befinden. Dieses Gemisch wirkte auf mich völlig unglaubwürdig. Wirklich schade, denn der Plot ist interessant, nur hätte mich mehr Hintergrundinformation zu den einzelnen Machenschaften mehr interessiert, als seitenlang der Liebesgeschichte zu folgen.

Dennoch kann ich auch etwas Positives sagen, der Schreibstil von Stephenie Meyer ist wieder grandios, schreiben kann sie wirklich. Nur sollte sie sich auf Fantasybücher für Jugendliche konzentrieren oder sich ganz von diesem Genre lösen und wirklich etwas neues probieren.