Rezension

Authentischer, spannender Roman

Winterblüte
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Bei diesem Buch muss ich einfach mit dem äußeren Erscheinungsbild beginnen, denn es ist wirklich gelungen. Das Hardcover hat eine schöne handliche Größe und wirkt wertig. Dazu kommt der schöne Einband in gedeckten Farben, mit dem Highlight der Golglitzerapplikationen. Ein echter Hingucker. Das Cover sagt zwar noch nicht viel über den Inhalt des Buches aus, hat mich aber neugierig gemacht und das ist das wichtigste.

Der Roman spielt um 1900 an der deutschen Ostsee, genauer in Heiligendamm. Im Mittelpunkt steht die Hotelier Familie Baabe, die reich und einflussreich ist und dementsprechend auch ihre Tochter Johanna standesgemäß verheiraten möchte. Dafür haben sie schon den passenden Kandidaten und möchten die Verlobung auf dem geplanten Silvesterball bekannt geben. Johanna ist weniger begeistert, denn ihr Herz gehört schon jemand anderen. Dann wird eine fremde junge Frau am Strand angespült. Sie hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich so nicht einmal an ihren Namen erinnern. Die Familie Baabe nimmt sie auf und sie findet in Johanna eine Freundin. Mit diesem Plot ist eigentlich schon Spannung programmiert.

Am eindrucksvollsten bei diesem Roman fand ich, wie es die Autorin geschafft hat, durchweg die passende Atmosphäre zu schaffen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl den Winter mit seiner Kälte, aber gleichzeitig der Wärme von Weihnachten zu spüren. Dazu die detaillierten Beschreibungen, die das vergangene Jahrhundert für mich lebendig machten. Da passte nicht nur gegenständliche, sondern auch die Gesellschaft mit all ihren Moralvorstellungen beschrieb die Autorin vorstellbar. Neben der authentischen Geschichte, waren für mich auch die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar. Sie wirkten nicht gekünstelt, sondern real.

Für mich ein wirklich guter Roman, der für mich die Zeit zur Jahrtausendwende 19./20.Jh. sehr gut einfängt und dazu einen durchgängigen Spannungsbogen hält. Klare Lese- und Kaufempfehlung.