Rezension

blutig

Kalter Schmerz - Hanna Jameson

Kalter Schmerz
von Hanna Jameson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nic Caruana ist der Ich-Erzähler in diesem Thriller, der hier nicht ohne Grund bei Literatur eingeordnet ist. Er hat durchaus einen interessanten Sprachstil und gibt facettenreiche Einblicke in die Psyche der Protagonisten. Hier gibt es kein schwarz und weiß nur düsteres grau. Die Hauptakteuere sind ziemlich kantig und nicht wirklich symphatisch. Nic ist trotz aller positiven Anlagen und Einsichten ein Verbrecher und ein mörderisch abgestumpfter Charakter. Er schneidet schon mal so nebenbei Ohrläppchen ab und bricht gerne Arme, um seine Wünsche und Fragen deutlich zu machen. Auch sonst gibt es einige Szenen, die blutig und brutal sind, neben dem eigentlichen Mord an der 16-jährigen Emma, wird ein Kopf abgeschnitten und anderes. Also nichts für schwache Nerven. Es ist auch kein wirklicher Krimi, denn Nic sucht zwar im Auftrag der Eltern nach dem oder den Mördern an ihrer Tochter aber eigentlich geht es doch um anderes. Hier wird eine Ehe durchleuchtet, Sado-Maso und Gewalt in der Ehe hinterfragt und NIc ist mittendrinnen und gefühlsmäßig stark involviert.
Ein spannender Erstling, in Passagen durchaus sprachlich ansprechend und ausgefeilt - mit ein paar Schwächen im Mittelteil und ganz am Schluss ist irgendwie die Luft etwas raus. Aber ich habe es rasant durchgelesen und werde sicherlich ein weiteres Buch dieser Autorin wieder zur Hand nehmen.