Rezension

Chevy Stevens auf Top Niveau

Blick in die Angst - Chevy Stevens

Blick in die Angst
von Chevy Stevens

Bewertet mit 4.5 Sternen

Da ich schon „Never Knowing“ verschlungen hatte, war es für mich schon fast Pflicht, jetzt auch „Blick in die Angst“ zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Die Psychologin Nadine Lavoie kennt man schon als Nebenfigur aus dem vorhergehenden Buch der Autorin. Nadine war mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte gut mit ihr mitfühlen.
In Erinnerungen und Rückblenden erfahren wir stückchenweise immer mehr aus ihrer Vergangenheit. Wie es war, einen trinkenden Vater zu haben, der fast nie da war, eine manisch depressive Mutter und einen älteren Bruder, der versucht, das Familienoberhaupt zu ersetzen. Vor allem Nadines Erfahrungen im River-of-Life-Center fand ich sehr interessant. Schnell wird klar, welche Techniken zur Gehirnwäsche und Manipulation der Leiter Aaron einsetzt, um die Mitglieder zu Spenden und Gehorsam zu bringen.
Als nun Jahre später Heather Simmons nach einem Selbstmordversuch auf die geschlossene psychiatrische Station kommt, auf der Nadine arbeitet, kommen viele dieser Erinnerungen hoch. Heather war bis vor Kurzem selbst Mitglied der Sekte und so erfährt Nadine, dass Aaron immer noch der Leiter ist.
Auf eigene Faust versucht Nadine, mehr über seine Machenschaften herauszufinden und stößt dabei auf verschollene Erinnerungen, die sie nie für wahr gehalten hätte…
Chevy Stevens Schreibstil ist flüssig und packend. Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn in der ersten Hälfte des Buches noch keine unmittelbare Bedrohung für die Protagonistin bemerkbar ist, herrscht doch eine ungeheure Spannung. Die Autorin zeigt, dass nicht immer viel Blut spritzen muss, um den Leser am Ball zu halten.

 Fazit:
Ein packender Psychothriller, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Auf jeden Fall zu empfehlen!