Rezension

Unglaublich langweilig

Blick in die Angst - Chevy Stevens

Blick in die Angst
von Chevy Stevens

Bewertet mit 1 Sternen

Der erste Satz

"Als ich Heather Simeon zum ersten Mal sah, lag sie zu einer Kugel zusammengerollt im Kriseninterventionsraum des Krankenhauses."

Meine Meinung
Nadine ist Psychologin und kümmert sich um ihre Patientin Heather, die sich das Leben nehmen wollte. Schon bald erfährt sie, dass Heather "Der Kommune" angehört hat. Eine "Gesellschaft" zu der sie als Kind auch selbst gehörte. Nadine leidet seit ihrer Kindheit unter Klaustrophobie, kann sich aber nicht erinnern, welch schicksalhaftes Erlebnis ihr diese Angst wohl beschert hat. Doch je mehr sie mit Heather redet, je mehr sie ihr helfen möchte, umso mehr fängt sie an sich zu erinnern.

"Es war nicht zu übersehen, dass meine Gespräche mit Heather über das Zentrum meine Klaustrophobie verstärkt hatten. Ich wünschte, ich hätte den Grund gewusst, so dass ich mich der Angst stellen konnte.
Seite 102 "

Die Protagonistin Nadine ist meiner Meinung nach total farblos von Chevy Stevens dargestellt worden. Ich konnte mich während des ganzen Buches nicht mit ihr identifizieren, oder sie irgendwie ins Herz schließen. Sie arbeitet viel, weil sie ihren Job liebt und man auch nicht sagen kann, dass sie viele soziale Kontakte hat, mit denen sie ihre Freizeit überhaupt verbringen könnte. Ihren Mann hat sie gegen den Krebs verloren und ihre Tochter wendet sich schon bald nach dem Tod des Vaters von ihr ab. Sie lebt fortan auf der Straße und ist Drogenabhängig. Zu ihrer Mutter, Nadine, hat sie ein gespanntes Verhältnis.
Nadine ist Waise und hat einen älteren Bruder, zu dem sie aber nicht so den Kontakt pflegt.

"Der Tod lässt uns wünschen, alles anders gemacht zu haben, und sei es nur, sich mehr Zeit gelassen zu haben.
Seite 446/447 "

Ich bin so geschockt und zugleich enttäuscht von diesem Roman, das ich bis eben gar nicht wusste, was ich überhaupt schreiben soll. Chevy Stevens hatte mich mit ihren ersten beiden Werken total in ihren Bann gezogen. Ihre Schreibweise war flott, der Spannungsbogen immer auf dem höchsten Level. Es ist mir immer schwer gefallen ihre Bücher aus der Hand zu legen, weil sie so erschreckend und total spannend geschrieben wurden. Von diesen ganzen Vorzügen ist bei "Blick in die Angst" absolut nichts vorhanden. Die Protagonistin wirkt das ganze Buch über sehr blass. Ich weiß auch jetzt, nachdem ich den Roman beendet habe nicht, was sie eigentlich für eine Person ist. Hinzu ist es Chevy Stevens meiner Ansicht nach nicht gelungen, der Geschichte das gewisse Tempo zu geben, was einen wirklich guten Thriller ausmacht. Die eigentliche Geschichte, nämlich der "Blick in die Angst" war auf keiner Seite vorhanden. Ich habe nicht einmal eine Gänsehaut gehabt, noch war ich über gewisse Wendungen überrascht. Die Geschichte ist so verdammt vorhersehbar, dass ich mich nur gelangweilt habe. Wenn ich an einer Stelle angelangt war, auf der etwas "eröffnet" wurde, dachte ich nur: (Ironie on)"Oh echt? Wie originell. Wäre ich ja nie drauf gekommen." (Ironie off) Dazu ist wirklich vieles sehr unrealistisch. Nadine kann sich angeblich nicht erinnern, hat aber plötzlich einen Flashback, bei dem sie am Ende des Kapitels aber selbst nicht mehr sicher ist, ob das wirklich eine Erinnerung war. Doch am nächsten Tag geht sie zur Polizei und schwupps, kann sie da auf einmal wieder an alles erinnern. Das war mir schließlich doch ein bisschen too much. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es wirklich so geschehen könnte... Aber dies ist (immer noch) nicht alles. Ihr Verhältnis zu ihrer Tochter ist meiner Meinung nach auch sehr hanebüchen. Es war mir zu überspitzt dargestellt.
Das Ende des Romans war auch keine Überraschung für mich. Die einzige Überraschung die ich empfunden habe war, dass ich maßlos enttäuscht von diesem Buch bin, denn damit hätte ich nicht gerechnet.

Fazit
Ich wünschte ich könnte zu "Blick in die Angst" irgendwas positives sagen, aber leider muss ich euch enttäuschen. Dieses Buch ist von vorne bis hinten nur zum Einschlafen. Weder konnte ich in irgendeiner Weise mit der Protagonistin sympathisieren, noch hat mich irgendwas an der Geschichte gereizt. Auch Spannung fehlt diesem Roman in der Gänze. Dazu war mir vieles zu übertrieben oder zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Schade, denn ich habe Chevy Stevens Romane davor sehr gemocht.
 

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