Rezension

Das ruhige Cover täuscht

Die Zahlen der Toten - Linda Castillo

Die Zahlen der Toten
von Linda Castillo

Bewertet mit 5 Sternen

Die Zahlen der Toten ist ein weiteres Buch, welches ich beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Zum Inhalt:

Kate Burkholder ist Polizeichefin in Painters Mill, Ohio, einer kleinen verschlafenen Stadt.

Sie wird zu einer Leiche gerufen, eine tote Frau wurde verstümmelt und in den Bauch wurde eine römische Zahl geritzt. Bereits 16 Jahre zuvor wurden schon einmal Leichen mit eingeritzten römischen Ziffern gefunden, da dieses Detail nie an die Öffentlichkeit gelangt ist, liegt die Vermutung nahe, dass der “Schlächter” wieder zurückgekehrt ist.

Eine gefährliche Situation für Kate, da es ein Familiengeheimnis gibt, dass mit dem Schlächter zusammenhängt.

Als eine weitere Tote gefunden wird, befürchtet der Stadtvorstand, dass Kate der Sache nicht gewachsen ist und setzt ihr jemanden vor die Nase. Und diese Person kommt dem Geheimnis von Kate immer näher und das könnte sie ihre Karriere kosten…

 ***

Protagonisten:

Kate Burkholder ist eine junge und engagierte Beamtin mit einer bewegten Vergangenheit. Sie war einst eine Amish, entschloss sich aber, die Gemeinschaft zu verlassen und wurde daher unter einen “Bann” gestellt. Sie wird als eine Person dargestellt, die versucht, den Balanceakt zwischen ihrem jetzigen und ihrem bisherigen Leben zu schaffen, was sie vor allem im Bezug auf die Gemeinschaft der Amish respektvoll schafft.

John Tomasetti, der Kate zur Seite gestellt wird, steht eigentlich bereits am Abgrund und da seine Vorgesetzten einen Grund brauchen, um ihn aus dem Dienst zu entlassen, kommt ihnen der Fall in Painters Mill gerade recht. John hat eine schwierige Vergangenheit, engagiert sich in diesem Fall sehr und will Kate zeigen, dass er mit ihr und nicht gegen sie arbeiten will, was ihn wiederum sehr sympathisch macht.

Mit Kate Burkholder und John Tomasetti hat Linda Castillo zwei Protagonisten geschaffen, die charakterlich sehr unterschiedlich sind, sich aber gut ergänzen.

Gesamteindruck:

Linda Castillo verflechtet einen Mordfall mit dem Leben der Gemeinschaft der Amish. Kate ist zwar nicht mehr “eine von ihnen”, kann aber durch ihre Vergangenheit wunderbar auf die Gegebenheiten eingehen. Sie findet sich in “beiden Welten” gut zurecht.

Kates Fall ist sehr komplex, an einigen Stellen – für mich – auch ein wenig unglaubwürdig, aber insgesamt stimmig.

Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort in den Bann gezogen, sie “erzählt” vom Leben der Amish-People, wirft hier und da einige blutrünstige Details ein und schafft es, die Spannung immer wieder zu steigern. Durch die gerade genannten blutrünstigen Details ist das Buch stellenweise nichts für schwache Nerven, im Gegensatz dazu ist das Buch auch von der Gefühlswelt der Protagonistin geprägt.

Die Zahlen der Toten ist ein weiteres Buch, welches ich beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Cover:

Das Cover ist für einen Thriller eher ungewöhnlich ruhig. Es zeigt eine ruhige, ländliche Gegend mit schneebedeckten Feldern und im Hintergrund ein einzelnes Haus, dazu die Kutsche der Amish. Es spiegelt die Kulisse der Handlung wieder.

Fazit:

Ich kann diesen Thriller weiterempfehlen und die Folgebände Blutige Stille, Wenn die Nacht verstummt und Tödliche Wut wandern auf meine Wunschliste.