Rezension

Der einsame Wolf ermittelt....

Watch Me - Ich werde es wieder tun - James Carol

Watch Me - Ich werde es wieder tun
von James Carol

Nach dem gelungenen Debüt "Broken Dolls" legt James Carol mit "Watch me" einen Thriller vor, der den Vorgänger leider nicht erreicht. 
 

Inhalt: Er zieht rastlos um die Welt, immer auf der Jagd nach perfiden Serientätern, die er zur Strecke bringen muss: der Profiler Jefferson Winter. Exzentrisch, hochintelligent – und gnadenlos von seinen eigenen Dämonen verfolgt. Eine Kleinstadt in Louisiana: Ohne erkennbares Motiv wird ein Anwalt bei lebendigem Leib verbrannt. Weder ist der Tatort bekannt noch hat man die Leiche gefunden. Doch ein Video der Tat wird ins Netz gestellt, mit einem automatisierten Countdown. Eins ist klar: Es wird weitere Opfer geben. Und Jefferson Winter bleiben gerade mal 13 Stunden Zeit bis zur tödlichen Deadline.

 

Profiler Jefferson Winter kehrt nach seinem ersten gelösten Fall, der in London spielte, zu seinen Wurzeln nach Louisiana zurück. Winter, der so gar nicht in das Bild eines echten Ermittlers passt, soll die Hintergründe eines Verbrechens an einem Anwalt genauer unter die Lupe nehmen, der unter bestialischen Umständen verbrannt wurde. Die mysteriösen Umstände rund um den Fall beschäftigen den Ermittler ganz besonders. Im Gegensatz zu "Broken Dolls" offenbart Winter im zweiten Band eine etwas persönlichere Seite, da er sich deutlich mehr mit seinem Vater auseinandersetzt, der ein Serienmörder war. Ein klarer Pluspunkt in diesem Buch. 

 

Auffällig ist hingegen, dass die Ermittlung zu diesem Fall höchst seltsam verläuft. Während man am Anfang noch gefesselt ist und mit Jefferson Winter mitfiebert, so lässt diese Spannung immer mehr nach. Die gesamte Auflösung des Falles wirkt ein wenig irritierend. Es hat den Anschein, als ob Winter immer wieder zufällig genau an dem Ort ist, wo der potentielle Mörder zu suchen ist. 

Sozusagen ermittelt "Kommissar Zufall" in Louisiana. Falsche Fährten oder komplett irreführende Momente fehlen völlig.

 

Was macht diesen Thriller aber trotzdem lesenswert? Einzig und allein die Figur Jefferson Winter. Er ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, für den es keine passende Schublade im gesamten Polizeiapparat geben würde. Ein echter einsamer Wolf, über den es sich lohnt, weitere Bücher zu lesen.