Rezension

Deutsche Zeitgeschichte

Ab heute heiße ich Margo
von Cora Stephan

Bewertet mit 4 Sternen

In den 1930- Jahren beginnt Margo, geb. Margarete Hegewald in dem kleinen Ort Stendal entgegen aller Erwartungen eine Bürolehre in einem Fotogeschäft.  Dort begegnet sie das erste Mal der Fotografin Helene Pinkus. Richtige Freundinnen werden die beiden nicht, doch trotzdem begegnen sie sich im Laufe der Nachkriegszeit immer wieder , obwohl sie ganz unterschiedliche Wege einschlagen... .
Dieser Roman hat mich bereits ab der ersten Seite gepackt. Man fühlt sich sofort in eine andere Zeit versetzt und erlebt aus der Sicht von Margo, wie das ganz normale Leben im dritten Reich war und wie sich langsam der Krieg anbannt.
Margo ist eine Figur, die schon früh sehr viel Durchsetzungs-vermögen beweist und die sich auch im gesamten Verlauf der Handlung immer wieder durchbeißt und durchschlägt. Dabei wirkt sie nicht immer sympatisch, aber doch wie ein ganz normales fehlerhafter Mensch. Auch Helene, durch die man noch ein paar Einblicke in den spanischen Bürgerkrieg bekommt, wirkt authentisch und echt.
Die Handlung ist, obwohl man ja den historischen Verlauf kennt, kaum vorhersehbar. Es gibt immer wieder überraschende Momente. Besonders spannend war für mich die Flucht von Margo und Helenes Einsatz in der DDR als ,,Kundschafterin des Friedens". 
Der Autorin Cora Stephan gelingt es durch ihren angenehm lesbaren Schreibstil und ihrer Fähigkeit, die Gefühle, Wünsche und das reale Leben ihrer Figuren glaubhaft darzustellen, dem Leser ein Bild der Zeit in Deutschland von 1936 bis nach dem Mauerfall zu vermitteln und ihn dabei auch noch ausgezeichnet zu unterhalten.
Ich habe ,,Ab heute heiße ich Margo" sehr gerne gelesen und kann das Buch nur weiterempfehlen.