Die Reihe hält ihr Niveau
Bewertet mit 4 Sternen
"Just for now" handelt von Bad Boy Preston, der in der Stadt den Ruf eines Aufreißers genießt. Amanda ist all dies egal, denn seit ihrem 16. Lebensjahr, als ihr älterer Bruder Preston als besten Freund mit nach Hause gebracht ist, ist sie verliebt in ihn. Da er sie aber absolut nicht zu beachten scheint, setzt Amanda für eine gemeinsame Nacht alles auf eine Karte, nichtsahnend, dass sie damit in beider Leben eine Lawine an Ereignissen auslöst.
Die Serie von Abbi Glines hält sich bisher nach dem schwachen Auftakt wirklich sehr gut und nun durften mich die bereits bekannten Charaktere, Preston und Amanda, versuchen mich zu überzeugen.
Ein großes Manko von Abbi Glines (nicht immer, aber immer öfter) ist, dass sie den Verlieb-Moment im Erzählen vollkommen ausspart. Das ernüchtert mich immer wieder aus Neuste, denn dieser Erzählmoment ist mit der wichtigste einer Liebesgeschichte. Amanda ist also schon seit ein paar Jahren verliebt, Preston hat sie zwar immer ignoriert, aber eigentlich hatte er ja auch schon immer Phantasien. Das ist mir einfach zu schwach erzählt in so einer Geschichte, ich will einfach Zeuge des Moments sein, wenn es Klick macht!
Aber das ist eigentlich auch schon das einzige, was mich bei "Just for now" richtig gestört hat. Ich finde, dass man es als Leser mit einem starken Protagonistenpärchen zu tun hat. Amanda verzeiht Preston zwar so gut wie alles, aber dennoch merkt man, dass sie ihren eigenen Willen hat, dass sie für ihr Glück kämpft und dass sie vor allem ihr Herz auf dem richtigen Fleck hat. Der Preston, der in den ersten Bänden präsentiert wurde, mit dem haben wir es zum Glück nicht zu tun. Natürlich wird die Aufreißermasche häufig aufgegriffen, aber er bekommt eine sehr rührende und realistische Hintergrundgeschichte, so dass er mir wirklich ans Herz gewachsen ist. Harte Schale, weicher Kern eben!
Die ganze Geschichte ist bis auf den fehlenden Verlieb-Moment gut aufgebaut. Der Anfang haut direkt mal dazwischen, so dass ich bewiesen bekommen habe, dass Abbi Glines wirklich nicht immer die einfachste Art des Erzählens wählt. Alles weitere ist gut aufgebaut, absolut realistisch erzählt und die Dramen werden nicht vollkommen aufgeblasen, so dass ich auch an dieser Stelle nicht vor den Kopf geschlagen wurde.
Fazit: "Just for now" setzt ihre auf einem gutem Niveau fort. Zwar fehlt mir der Verlieb-Moment, was ich echt mit einem weinenden Auge zur Kenntnis nehme, aber alles andere kann durch ein süßes Pärchen mit einer realistischen Liebesgeschichte überzeugen. Nur immer so weiter!