Rezension

Diese merkwürdige Menschheit und ihre komischen Gewohnheiten

Ich und die Menschen - Matt Haig

Ich und die Menschen
von Matt Haig

Bewertet mit 3 Sternen

Andrew Martin ist ein begnadeter Professor für Mathematik in Cambridge und fachlich hoch geachtet, auch wenn menschlich einiges zu wünschen übrig lässt, denn so begnadet er auf seinem Fachgebiet ist, das Zwischenmenschliche liegt ihm nicht. Dass er augenscheinlich völlig den Verstand verloren hat, zeigt sich in der Tatsache, dass er nackt durch die Gegend und auch eine Autobahn entlang wandert. Schlussendlich wird er aufgegriffen und landet in der Psychiatrie.

 

Tatsache jedoch ist, dass Professor Andrew Martin tot ist - er starb nur wenige Stunden, bevor er nackt durch die Gegend wanderte. Sein Körper übernommen hat ein Vonnadorianer, der die Publikation einer Entdeckung Martins verhindern soll, denn mit dieser Entdeckung wäre es den Menschen möglich, durch das All zu reisen und das will nun wirklich keine intelligente Rasse im Weltall.

 

Dank seiner Fähigkeit, Leute zu beeinflussen, wird er recht schnell aus der Psychiatrie entlassen und darf wieder nach Hause. Nun steht er vor der ihm völlig unbekannten Aufgabe, ein Leben als Mensch zu führen. Jedoch hatte Professor Martin zu allem Überfluss auch noch eine Ehefrau namens Isabell und einen Sohn namens Gulliver. Gerade das Verhältnis zu letztem ist mehr als angespannt und überhaupt, wie agieren Menschen nur untereinander? Mit Logik hat dieses Miteinander nicht viel zu tun, dass muss "Andrew" schnell feststellen und doch muss er bleiben und sicherstellen, dass Martins Entdeckungen nicht publik werden - zur Not muss er über Leichen gehen. Doch irgendwas haben die Menschen und gerade diejenigen, die seine "Familie" sind, die ihn zögern lassen ...

 

 

Diese merkwürdige Menschheit und ihre komischen Gewohnheiten! Der Plot wurde humorvoll und authentisch erarbeitet, allerdings schweifte mir der "neue" Andrew dann doch etwas zu sehr in mathematische Begebenheiten ab, sodass ich hier immer fast den Faden verloren habe. Die Figuren wurden realistisch erarbeitet, wobei mir hier die Figur des Gulliver sehr ans Herz gewachsen ist, denn bei ihm merkt man, wie sehr er schon zuvor Probleme mit seinem Vater hatte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, muss aber gestehen, dass mich das Buch nicht überzeugt hat. Ich hatte hier andere Vorstellungen anhand des Klappentextes, die Umsetzung war einfach nicht meines.