Rezension

Ein Buch das bewegt

Der Garten der verlorenen Seelen - Nadifa Mohamed

Der Garten der verlorenen Seelen
von Nadifa Mohamed

Bewertet mit 5 Sternen

Somalia Ende der 80er Jahre: Drei Frauen, die in Hargeisa, einer Stadt im Norden Somalias leben und arbeiten. Drei Frauen, deren Schicksal miteinander verbunden ist.. Drei Frauen, deren Lebensweg sich mehrmals kreuzen - mit Folgen. Keine kennt die Geschichte der anderen und doch haben diese Berührungen in ihren Lebenslinien große Auswirkungen. Bewegend und berührend geschrieben

Kwasar, die Witwe, die für ihren Einsatz für ein Kind während einer erzwungen Massenversammlung teuer bezahlen muss.
Deqo, ein junges Waisenmädchen, deren Leben sich am Tag der Versammlung drastisch ändert.

Und Fislan, Soldatin, deren Handlungen das Leben der beiden anderen für immer verändern wird.

 

Nadifa Mohamed gelingt es, mir das Somalia der späten 80er Jahre, kurz vor dem Bürgerkrieg eindrucksvoll und nachhaltig nahe zu bringen. Ihre Worte erzeugen Empathie, Mitleid, Entsetzen, aber auch Wärme für die Protagonisten. Ihre Protagonisten sind mit viel Tiefe ausgestattet worden, alle drei sind sehr unterschiedlich, dennoch gelingt es der Autorin, sie alle gekonnt mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart zum Leben zu erwecken. Drei Leben, drei Frauen, ein Land. Schuld und Sühne, Krieg und Leid, Freundschaft und Nächstenliebe, Mut und Einsatz, Verzeihen und Vergeben, alles das hat die Autorin wunderbar in dieses Buch gepackt.

Ein Buch, das sich aufgrund der Tiefe und der Tragik nicht einfach liest, das aber nachhallt.