Rezension

Fremdartig, bedrückend und aufwühlend

Der Garten der verlorenen Seelen - Nadifa Mohamed

Der Garten der verlorenen Seelen
von Nadifa Mohamed

Bewertet mit 2.5 Sternen

Dieses Buch war für mich schwierig zu lesen, da es ein trauriges Thema und eine sehr fremdartige Kultur behandelt - das Schicksal dreier Frauen im Bürgerkrieg von Somalia. Das schöne Cover fand ich daher unpassend gewählt, da man sich etwas ganz anderes darunter vorstellt.

Zu Anfang werden die sehr bedrückenden Situationen einer Soldatin, einer alten Frau und eines kleinen Mädchens im herannahenden Bürgerkrieg beschrieben. Hierbei wird deutlich, dass in dieser Kultur die Frauen nichts wert sind, Männer die eindeutige Vormachtstellung haben und diese auch mit brutaler Gewalt ausnutzen. Für mich ist es unvorstellbar, wie vor Allem Frauen dort leben müssen und ungeschützt jeglicher Art von Korruption und militärischer Willkür ausgesetzt sind. Dazu kommen noch für unsere aufgeklärte Gesellschaft unverständliche und grausame Rituale wie z.B. die Beschneidung von Mädchen, die dort immer noch praktiziert werden. Manche Verhaltensweisen sind einfach zu befremdlich, um sie wirklich nachvollziehen zu können...

Die Handlung wird in nüchternem Schreibstil und fast dokumentarischen Beschreibungen erzählt. Mir fehlen hierbei die Emotionen und Gefühle der Charaktere, daher konnte ich mich auch in keine der Frauen hineinfühlen und blieb leider "außerhalb" des Geschehens.

Außerdem habe ich mich mit den vielen verschiedenen Namen und den fremdsprachlichen Wörtern und Ausdrücken schwergetan, die meinen Lesefluss immer wieder gehemmt haben. Natürlich kommt man nach einiger Zeit dahinter, was es bedeuten soll, jedoch hätten mir ein paar Erklärungen mehr, besser gefallen.

Zwar endet das Buch mit einer hoffnungsvollen Wendung im Leben der drei Frauen, doch mir war es insgesamt zu bedrückend und gleichzeitig zu nüchtern.