Rezension

Ein ganz besonderer Roman

Kirschblüten und rote Bohnen - Durian Sukegawa

Kirschblüten und rote Bohnen
von Durian Sukegawa

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Ich möchte den heutigen Welttag des Buches zum Anlass nehmen, euch ein ganz besonderes Büchlein vorzustellen: Kirschblüten und rote Bohnen.

Allgemeines:

Kirschblüten und rote Bohnen ist im März 2016 bei Dumont erschienen. Ich kann dieses 256 Seiten starke Buch eigentlich nur als “Büchlein” und seine Gestaltung nur als “zauberhaft” bezeichnen. Der handliche Roman ist in Leinen gebunden, was einen angenehmen Eindruck von Hochwertigkeit hinterlässt. Obwohl es keinen abnehmbaren Einband gibt, kann man den beschreibenden Inhaltstext ausklappen – so was ist mir bisher selten begegnet. Manche mögen das Cover als kitschig bezeichnen, aber für mich passt es perfekt zur Geschichte.

Inhalt:

“Sentaro ist gescheitert, nach allen Regeln der Kunst: Er ist vorbestraft, trinkt zu viel, und sein Traum, Schriftsteller zu werden, ist unerfüllt geblieben. Stattdessen arbeitet er in einem Imbiss, der Dorayaki verkauft: Pfannkuchen, die mit einem süßen Mus aus roten Bohnen gefüllt sind. Tag für Tag steht er in dem Laden mit dem Kirschbaum vor der Tür und bestreicht lustlos Gebäck mit Fertigpaste. Bis irgendwann die alte Tokue den Laden betritt. Die weise, aber sichtlich vom Leben gezeichnete Frau kocht das beste Bohnenmus, das man sich nur denken kann. Die Begegnung mit ihr verändert alles. Tokue lehrt Sentaro ihre Kunst und tatsächlich gewinnt er nicht nur die Lust am Backen, sondern auch die Freude am Sinnlichen und an den kleinen Dingen des Lebens zurück. Wenig später wird Wakana, ein Mädchen aus schwierigen Verhältnissen, zur Stammkundin des Imbisses und schließt Freundschaft mit Tokue und Sentaro. Doch die Welt meint es nicht gut mit den dreien …” (Quelle: Dumont Verlag)

Meine Meinung:

Kirschblüten und rote Bohnen war für mich eigentlich ein unbeschriebenes Blatt – bis ich den Umschlag aufgemacht habe, in dem es mich erreicht hat. Ich war erstaunt über die aufwändige Gestaltung und habe mir die Zeit genommen, das Büchlein sofort zu lesen.

Autor Durian Sukegawa ist es gelungen, eine unglaublich rührende, fesselnde und nachdenklich machende Geschichte aus dem Leben zu erzählen. Sukegawa gelingt es, den Leser beinahe körperlich mit nach Japan, dem Handlungsort des Buches, zu nehmen. Man kann schon fast die Kirschblüten sehen und den Duft der Dorayaki riechen. Freundschaft, Schicksal, Toleranz und neue Wege, die im Leben beschritten werden können, sind die vorherrschenden Themen, die Sukegawa in diesem Roman verarbeitet. Seine Protagonisten lernen, was es bedeutet, zusammen zu gehören und wieder Glück im Leben zu finden. Sie lernen, einander wieder zuzuhören. Er vermittelt dem Leser damit eine nachhallende Botschaft, über die man sich noch lange Gedanken machen kann.

Innerhalb eines Jahres lernen wir die beiden Protagonisten Sentaro und Tokue kennen. Jeder von ihnen wirkt gleichermaßen authentisch. Die dritte Protagonistin namens Wakana nimmt etwas weniger Raum ein, ist für die Handlung aber ebenso wichtig wie die beiden anderen. Man könnte sie als Bindeglied der Freundschaft bezeichnen.

Japanische Kultur, japanische Köstlichkeiten, japanische Lebensweisheit – all das und noch viel mehr lässt sich in Kirschblüten und rote Bohnen ebenfalls finden.

Fazit:

Ein ganz besonderer Roman, den viele Menschen lesen sollten. Vielleicht beginnen sie dann auch damit, wieder zuzuhören und ihr Glück zu finden.