Rezension

Ein Garten als Spiegel unserer Gesellschaft

Ein Garten offenbart sich -

Ein Garten offenbart sich
von Katrin de Vries

Bewertet mit 5 Sternen

Die im Rheiderland aufgewachsene Autorin erwirbt mit ihrer Familie dort ein Haus nebst Grundstück und steht nun vor der Aufgabe, sowohl das Haus instandzusetzen, als auch den großen Garten bewirtschaften zu müssen.
Dabei unterwirft sie sich anfangs unseren heutigen Vorstellungen davon, wie ein Garten auszusehen hat. "Hat man einen Rasen, muss er gemäht werden. So lautet das unausgesprochene Gesetz. Es gilt für alle."

Angeregt durch ihre Söhne entschließt sie sich aber schon bald, ihre Vorstellung von einem sauberen, ordentlich aussehenden Garten aufzugeben, und statt dessen unkontrolliertes Wachstum zuzulassen.
Was sich daraus entwickelt, beschreibt Frau De Vries in Ihrem Buch.

Ich habe das Buch in kürzester Zeit quasi verschlungen und muss sagen, ich bin begeistert.

Erwartet hatte ich eine leichte Lektüre über das Leben auf dem Land und Gatengestaltung, bekommen habe ich einen  kleinen Leseschatz.

Gut verständlich und flüssig schreibt die Autorin über die Pflanzen und Bäume in ihrem Garten, über deren Wachstum, die Art und Weise, wie sich sich gegenseitig beeinflussen und im letzten Teil des Buches auch über deren Absterben.
Für Garten und Naturliebhaber bietet das Buch eine Fülle von Informationen, ohne belehrend oder gar langweilig zu sein. Es macht einfach Spaß, auf diese Weise Bekanntes zu vertiefen und Neues zu lernen.

Aber darin erschöpft sich das Buch nicht. Durch Ausflüge in die Anfänge der Landwirtschaft und immer wieder kritisches Hinterfragen unseres heutigen Umgangs mit der Natur, bietet das Buch viele Denkanstöße und hält der heutigen Gesellschaft am Beispiel der Natur einen Spiegel vor. 
Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, übermäßiger Konsum und mehr sind die Themen, die dieses Buch am Beispiel der Natur behandelt und anspricht. Immer wieder trifft die Autorin dabei ins Schwarze und legt den Finger in die Wunden der heutigen Gesellschaft.

Es wäre wünschenswert, wenn dieses Buch viele Leser:innen findet, und wenn es vielleicht auch ein Stück weit - und wenn auch nur im Kleinen - zu einem Umdenken beiträgt. 
Die Natur macht es uns vor und wir können von ihr, so wir denn wollen, viel lernen.

 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 02. Februar 2024 um 20:02

Schon allein, dass und wenn nicht ständig Rasenmäher knattern, wäre eine Wohltat. Eine besondere Belästigung auch knatternde dröhnende Laubeinsauger und Geräte, die das, was zwischen den Platten wächst, ausreißen. Ein immerwährender Lärm.

Ich freue mich, dass wir das Buch alle mögen.