Rezension

Ein gelungener Psychothriller

Alles muss versteckt sein - Wiebke Lorenz

Alles muss versteckt sein
von Wiebke Lorenz

Bewertet mit 5 Sternen

Der Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken und betrachtet sich als Gefahr für sich selbst und andere. Sie kämpft monatelang gegen die grausamen Mordfantasien an, immer verbunden mit der Panik, dass diese furchtbaren Fantasien eines Tages real werden könnten. Aber eines Tages erwacht Marie neben ihrem toten Freund, der mit einem Messer auf grausamste Weise niedergemetzelt wurde. Nach dem Gerichtsprozesses wird Marie aufgrund ihrer Schuldunfähigkeit zum Maßregelvollzug in der forensischen Psychiatrie verurteilt und sucht dort verzweifelt nach Erinnerungen an die Mordnacht, denn Marie kann sich an nichts mehr aus dieser Nacht erinnern. Dabei zur Seite steht ihr ihr Arzt Jan. Dieser scheint sie zu verstehen und ihr ernsthaft helfen zu wollen. Aber schon bald wächst in Marie der Verdacht, dass in Wahrheit vielleicht nichts so gewesen ist, wie es scheint und sie vielleicht doch keine Mörderin ist.

Meine Meinung:

Marie war mir von Anfang an sympatisch. Sie war ein glücklicher Mensch und hatte alles was man sich wünscht. Einen Job den sie liebt, einen tollen Ehemann und eine 6-jährige Tochter. Doch als plötzlich ihre Tochter vor ihren Augen überfahren wird, bricht für Marie eine Welt zusammen. Kurz danach geht auch noch ihre Ehe in die Brüche und Marie fällt in ein tiefes Loch. Dann entwickeln sich plötzlich krankhafte Mordfantasien die ihr Angst machen bis diese eines Tages Wirklichkeit werden. Ausgerechnet ihren Freund Patrick, den sie geliebt hat und der ihr aus der schweren Zeit heraus geholfen hat, soll sie umgebracht haben. Für Marie bricht eine Welt zusammen und sie sieht sich selbst als Mörderin.

Aber auch Patrick war mir von Anfang an sympatisch. Er hat sich, auch als er von Maries Gedanken erfahren hat, nicht von ihr abgewendet und war immer für sie da. Traurig finde ich den Grund, warum Patrick sterben musste. Aber auch Christopher, Maries Exmann, fand ich toll. Er hat ein ziemlich schlechtes Gewissen das er Marie damals mit ihrem Schmerz alleine gelassen hat und möchte es jetzt wieder gut machen. Er hilft ihr so gut wie möglich und ist der festen Überzeugung das Marie keine Mörderin ist. Aber auch die anderen Charaktere waren alle gut durchdacht, wirkten authentisch und kamen mir überzeugend und sympatisch vor.

Der flüssige Schreibstil ist wirklich klasse und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Immer wieder bekommt der Leser einige Bruchstückchen hin geschmissen die neugierig machen und man sofort weiterlesen möchte. Nach und nach werden dann die Geheimnisse gelöst, zum Beispiel wie Maries Tochter starb, wie sie Patrick kennen lernte und was in der Mordnacht genau geschehen ist. Auch die Spannung lässt nicht zu wünschen übrig. Konstant wird diese aufrecht erhalten und wenn sie zu 2/3 des Buches etwas abklingt, ist das nur die Verschnaufpause für das spannende und fesselnde Finale das trotz dessen das ich mir diesen Ausgang schon gedacht habe, hat er trotzdem eine unvorhergesehene Überraschung noch parat gehabt, die mich komplett begeistert hat.

Mein Fazit:

Alles muss versteckt sein von Wiebke Lorenz ist ein spannender und fesselnder Thriller der mich nicht mehr losgelassen hat. Die spannende und authentische Story, die sympatischen Charaktere und die unvorhergesehenen Wendungen, haben dieses Buch zu einem Lesehighlight für mich gemacht. Ich kann den Thriller nur empfehlen und vergebe 5 Sterne