Rezension

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Fitzek lässt grüßen

Alles muss versteckt sein - Wiebke Lorenz

Alles muss versteckt sein
von Wiebke Lorenz

Eine geisteskranke Protagonistin, die, von Zwangsgedanken geplagt, ihren Freund umbringt und sich dann nicht mehr daran erinnert. Das kling nach einem guten Stoff.

Das Buch fängt auch wirklich gut an. Marie sitzt in der Forensik ein, weil sie ihren Freund umgebracht hat, sich nicht daran erinnern kann, ihr die Tat aber ganz klar nachgewiesen wurde. Im Gespräch mit ihrem Psychater fängt sie an, die Zeit vor der Tat aufzuarbeiten und zu ergründen, wie es zu der gausamen Tat kommen konnte und vor allem, wie die Mordgedanken, durch die sich wegen ihrer Krankheit geplagt wird, zu realer Handlung werden konnten. Die Schilderung der Zwangsgedanken macht einem wirklich ein wenig Angst, so real beschreibt die Autorin dieses Krankheitsbild. Steckt in jedem von uns ein wenig Wahnsinn? Kann der jederzeit ausbrechen und uns zu etwas bringen, was wir eigentlich nie tun würden?

Die Suche nach der Wahrheit gestaltet sich aber irgendwie zu einfach. Auch wenn der Thriller an Fitzeks Therapie erinnert, so fehlt ihm doch ein wenig dessen Finesse. Zu fix wird der Tathergang aufgeklärt, Beweggründe erläutert und Handlungen miteinander verknüpft. Das Happy End kommt ein wenig zu vorhersehbar und einfach daher. Trotz allem ist "Alles muss versteckt sein" ein unterhaltsames Buch. Die Auseinandersetzung mit der Krankheit, den Zwangshandlungen und -gedanken steht aber mehr im Vordergrund als das Mordszenario und seine Aufklärung.