Rezension

Ein interessanter Thriller mit tollem Schreibstil.

Die Lügen der Anderen - Mark Billingham

Die Lügen der Anderen
von Mark Billingham

Bewertet mit 4 Sternen

Der Zufall führt drei Pärchen zusammen, die sich reihum zu drei Abendessen einladen, um sich besser kennenzulernen. Was sie dabei voreinander verheimlichen, hat in England bereits über hunderttausend Leserinnen und Leser um den Schlaf gebracht.
Die Lügen der Anderen ist ein abgründiger Thriller, der aufregend anders ist.

In einem Hotel in Florida treffen zufällig drei Pärchen aus England aufeinander. Sie freunden sich an und verbringen die Tage gemeinsam unter der glühenden Sonne mit Drinks am Pool. Es scheint der perfekte Urlaub zu sein. Doch in der letzten Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein Mädchen aus dem Hotel, das später tot in den Sümpfen gefunden wird. Zurück in England bleiben die drei Paare in Kontakt. Um ihre frisch geknüpfte Freundschaft zu vertiefen und das Erlebte zu verarbeiten, laden sie sich reihum nach Hause zum Abendessen ein. So kommt es zu drei Begegnungen, bei denen die Paare am Esstisch über ihr Leben sprechen. Je mehr sie dabei voneinander erfahren, desto fremder und unheimlicher werden sie sich. Die abendlichen Treffen sind zunehmend geprägt von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nichts ist, wie es scheint; ein Verdacht, der sich schließlich auf schreckliche Weise bestätigt. Quelle Bild und Text: Atrium Verlag

Der erste Eindruck:

Der Titel hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht & ich wollte unbedingt wissen um was es geht. Also habe ich den Klappentext gelesen und es für durchaus lesbar empfunden. Zu Beginn des Buches war ich ein bisschen verwirrt, da verschiedene Geschichte erzählt wurden, die aber alle ineinander hingen und da galt es erstmal durchzublicken.

Und sonst so?

Da ich am Anfang ein paar Probleme mit der Zuordnung hatte, wer gehört zu wem und welche Geschichte gehört zu wem, fiel es mir schwer in das Buch reinzukommen, das hat sich dann allerdings mit der Zeit gelegt und ich konnte das Buch dann kaum mehr zur Seite legen. Als ich dann meinen ersten Verdacht hatte, wollte ich einfach wissen ob es stimmt. Und am Ende war ich dann wirklich schockiert. Es kam mal wieder ganz anders. Allerdings auch wieder völlig nachvollziehbar anders, wenn man hinterher darüber nachdenkt.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe es ja ab und an mal Bücher zu lesen, deren Schreibstil ein wenig aus Sarkasmus besteht und es passt natürlich zum Thema Lügen. Auch die indirekte Rede, die immer wieder vorkam war sehr passend und dadurch wirkten einige Gespräche, die sonst zu lang gedauert hätten, gekürzt, da es sowieso eigentlich nur nebensächliche Dinge waren. Was ich auch gut fand, waren immer mal wieder die Einblicke in die Gedanken des Täters, die mich aber leider schon irgendwie auf die falsche Spur gebracht haben, allerdings fand ich das nicht weiter schlimm.

Die Protagonisten waren alle auf ihr Art und Weise komisch und man merkte auch richtig, dass sie immer mehr anfingen sich zu misstrauen. Durch ihre Treffen, versuchen sie gemeinsam das in Florida erlebte zu verarbeiten, allerdings reden sie immer hinter dem Rücken der anderen, wenn derjenige gerade nicht anwesend ist und das macht es zu einer durchdachten Geschichte, vor allem weil der Täter von allem was sie sagen mehr oder weniger profitiert.

>>Lügen…<<, brummelte er. Der Ärger war verraucht. Er setzte sich. >>Also wirklich, Angie, wer redet denn davon, dass hier jemand lügt?<<

Lieblingszitat:

Er war bereit zum Aufschlag, und seine Männertitten schwabbelten.

Fazit:

Ein interessanter Thriller, mit tollem Schreibstil, auch die Idee fand ich super und das Ende konnte mich überraschen und überzeugen. Es ist kein ganz so blutrünstiger Thriller, zum Einstieg in das Genre sicher einer gute Idee und auch für erfahrene Thrillerfans kann ich das Buch empfehlen. Von mir gibt es 4 von 5 Pusteblumen.