Rezension

Ein schöner Abschluss

Der Weg der gefallenen Sterne - Caragh M. O'Brien

Der Weg der gefallenen Sterne
von Caragh M. O'Brien

Der Titel "Weg der gefallenen Sterne" wurde meiner Meinung nach sehr passend gewählt, da es die Geschichte sehr toll stützt. Aber nicht nur der Titel sondern auch lockere Schreibstil, der sich über das Buch zieht und die große Abwechslung machen das Buch zu einem wundervollen Abschluss von einer meiner Lieblingsbuchreihen. Und auch wenn der Einstieg nach so langer Zeit etwas schwer fällt, lohnt es sich durchzuhalten und dem Lauf der Geschichte zu folgen. Denn auch der Showdown den ich schon seit dem ersten Band erwarte konnte mich nach anfänglichen Zweifeln doch für sich gewinnen. Die Protagonistin Gaia hat mich wie schon in den letzten Teilen überzeugen können und auch Gefühlsmäßig gibt es ein auf und ab, sodass man sich auf keinen Fall langweilt, genau deshalb ist der gelungene Ausgang dieser Reihe ein Must-Read für alle Liebhaber und Skeptiker der Reihe um einen Abschluss zu finden und sich vielleicht doch noch (einmal) von Gaias Welt in Beschlag nehmen zu lassen.

Als ich angefangen habe das Buch zu lesen, ist mir plötzlich aufgefallen, wie lange der zweite Teil doch zurückliegt, somit dauert es auch eine Weile, bis ich in die Geschichte reingefunden habe. Trotzdem flogen die Seiten nur dahin. Kaum habe ich mich versehen und waren die ersten 100 Seiten schon verschlungen. Das lag vor allem an dem lockeren Schreibstil.
Da kam mir Gaia ebenfalls gerade recht, denn sie war trotz allen Umständen ein gefühlsmäßig normaler Teenager, denn sie versucht sehr lange sich selbst zu finden und kämpft nach zwei Teilen noch immer gegen sich selbst. Dadurch verliert Gaia aber auch oft die Kontrolle und lässt sich in hohen Maßen von anderen Menschen beeinflussen, was sie noch authentischer macht. Die passendste Beschreibung für sie wäre wie im Buch gesagt »Deine beiden Leben treffen sich endlich« (S. 71), denn genau das passiert, ihr altes und ihr neues Leben werden vereint und das war für mich ein sehr aufregender Teil der Geschichte.
Dagegen ist Leon ein sehr starker Charakter, der keine Befehle von anderen annimmt. Aber er kommt auch sehr hart rüber und scheint nur in wenigen Momenten, in denen er bei Gaia ist, seine Gefühle preis zugeben  Deshalb schwankten meine Gefühle für ihn extrem, einmal war er mir sehr sympatisch, während er mir im nächsten Moment eher Angst eingeflößt hat. Aber auch viele andere Charaktere wurden sehr genau vorgestellt oder weiter ausgeführt, weshalb man eine Vielfalt von unterschiedlichen und meist liebenswürdigen Charakteren hat.
Auch die Geschichte ist voller Wendungen und Überraschungen, obwohl sie viele Entführungen und Drohungen wiederholen, aber die Menschen nicht schlauer daraus werden, sondern - vor allem Gaia - den gleichen Fehler wieder und wieder begehen und versuchen mit dem Protektor ein Abkommen zu schließen. Dafür hat man in diesem Teil nicht die einhaltliche Atmosphäre, wie im zweiten Band, sondern erkennt wieder eine Abwechslung zwischen der angespannten Atmosphäre der Enklave und der abwechselnd lockeren und düsteren Atmosphäre außerhalb der Mauer, wie es im ersten Teil der Fall war. Aber das überraschendste waren doch die vielen vorhersehbaren Aktion, die sich doch in eine ganze andere Richtung entwickelten, als man vielleicht angenommen hätte.
Man merkt förmlich, dass Caragh O'Brien viel Gefühl in diesen Abschluss der Reihe gelegt hat. aber das Ende war mir doch in gewissen Maßen etwas zu schnell abgehandelt worden, obwohl ich nichtsdestotrotz sehr zufrieden mit dem eigentlichen Ausgang bin.