Ein schöner Abschluss
Als ich angefangen habe das Buch zu lesen, ist mir plötzlich aufgefallen, wie lange der zweite Teil doch zurückliegt, somit dauert es auch eine Weile, bis ich in die Geschichte reingefunden habe. Trotzdem flogen die Seiten nur dahin. Kaum habe ich mich versehen und waren die ersten 100 Seiten schon verschlungen. Das lag vor allem an dem lockeren Schreibstil.
Da kam mir Gaia ebenfalls gerade recht, denn sie war trotz allen Umständen ein gefühlsmäßig normaler Teenager, denn sie versucht sehr lange sich selbst zu finden und kämpft nach zwei Teilen noch immer gegen sich selbst. Dadurch verliert Gaia aber auch oft die Kontrolle und lässt sich in hohen Maßen von anderen Menschen beeinflussen, was sie noch authentischer macht. Die passendste Beschreibung für sie wäre wie im Buch gesagt »Deine beiden Leben treffen sich endlich« (S. 71), denn genau das passiert, ihr altes und ihr neues Leben werden vereint und das war für mich ein sehr aufregender Teil der Geschichte.
Dagegen ist Leon ein sehr starker Charakter, der keine Befehle von anderen annimmt. Aber er kommt auch sehr hart rüber und scheint nur in wenigen Momenten, in denen er bei Gaia ist, seine Gefühle preis zugeben Deshalb schwankten meine Gefühle für ihn extrem, einmal war er mir sehr sympatisch, während er mir im nächsten Moment eher Angst eingeflößt hat. Aber auch viele andere Charaktere wurden sehr genau vorgestellt oder weiter ausgeführt, weshalb man eine Vielfalt von unterschiedlichen und meist liebenswürdigen Charakteren hat.
Auch die Geschichte ist voller Wendungen und Überraschungen, obwohl sie viele Entführungen und Drohungen wiederholen, aber die Menschen nicht schlauer daraus werden, sondern - vor allem Gaia - den gleichen Fehler wieder und wieder begehen und versuchen mit dem Protektor ein Abkommen zu schließen. Dafür hat man in diesem Teil nicht die einhaltliche Atmosphäre, wie im zweiten Band, sondern erkennt wieder eine Abwechslung zwischen der angespannten Atmosphäre der Enklave und der abwechselnd lockeren und düsteren Atmosphäre außerhalb der Mauer, wie es im ersten Teil der Fall war. Aber das überraschendste waren doch die vielen vorhersehbaren Aktion, die sich doch in eine ganze andere Richtung entwickelten, als man vielleicht angenommen hätte.
Man merkt förmlich, dass Caragh O'Brien viel Gefühl in diesen Abschluss der Reihe gelegt hat. aber das Ende war mir doch in gewissen Maßen etwas zu schnell abgehandelt worden, obwohl ich nichtsdestotrotz sehr zufrieden mit dem eigentlichen Ausgang bin.