Rezension

Eine klare Leseempfehlung

Die Jüdin von Magdeburg - Ruben Laurin

Die Jüdin von Magdeburg
von Ruben Laurin

Bewertet mit 5 Sternen

Auf knapp 550 Seiten taucht man in die Geschichte von der Jüdin Esther und dem Knappen Wolfram ein, die den Leser bis zum Ende gefangen nimmt und mitfiebern lässt. Dies alles vor einer sehr gut recherchierten und leserfreundlich verpackten Kulisse des mittelalterlichen Magdeburg.

Bereits am Anfang begrüßt den Leser eine Chronik sowie eine Karte des damaligen Magdeburg mit allen Orten, die in dem historischen Roman eine Rolle spielen. Es wird herausgestellt, welche Personen fiktiv sind und welche wirklich gelebt und in Magdeburg damals gewirkt haben. So kann man sich gut auf die kommenden Ereignisse einstellen, doch nicht auf alle, denn der Autor zählt in der Übersicht nicht alles auf und so wird man hier und dort überrascht ;).

Bereits der Beginn der Geschichte nimmt einem wortwörtlich den Atem und das romantische Bild vom Mittelalter, was der eine oder andere heutzutage hat. Es geht mit Gewalt, Mord und Totschlag zu. Es zeigt, welche Macht und Willkür die Kirche damals ausgeübt hat und wie grausam ihre Anhänger gegen Andersdenkende vorgegangen sind. Inmitten dieser ganzen Kulisse entspringt jeweils die Geschichte von Esther, die auf ihrem Weg sehr viel Leid ertragen muss, bis sie endlich Frieden findet. Denn als Jude war man damals schon nicht beliebt... . Neben der Erzählung aus ihrer Sicht, begleitet man noch den jungen Knappen Wolfram, dessen großes Ziel es ist, ein Ritter zu werden sowie Genoveva, ein Mündel der Begine Mechthild, die damals gewirkt und gepredigt hat. All diese Personen haben im Verlauf des Buches Ungeheuerliches zu erdulden und zu bewältigen ... . Bis zum Schluss ist hier Spannung garantiert - von mir also eine klare Leseempfehlung und zwar nicht nur für Mittelalter Fans!