Rezension

Reise ins 13. Jahrhundert

Die Jüdin von Magdeburg - Ruben Laurin

Die Jüdin von Magdeburg
von Ruben Laurin

ein spannender historischer Roman, den ich sehr gern empfehle.

"Magdeburg, 1275: Eine festliche Prozession gerät zur Katastrophe. Viele Menschen sterben, beinahe auch die junge Jüdin Esther, doch der Knappe Wolfram rettet sie. Eine zarte Liebe entsteht, doch der Geldverleiher Amos will seine Tochter keinem Christen zur Frau geben. Wolfram verlässt die Stadt und wird zu einem berühmten Ritter im Dienste des Markgrafen von Brandenburg. Zwei Jahre später kreuzen sich die Wege der Jüdin und des Christen erneut. Nun ist es Esther, die Wolfram retten kann..." soweit der Klappentext.

Ruben Laurin, eines von mehreren Pseudonymen von Thomas Ziebula, der neben historischen Romanen auch Fantasy und Krimis schreibt.

Nach "Die Kathedrale des Lichts" ist dies mein zweiter historischer Roman von Ruben Laurin, der mich vor allem deshalb interessierte, weil er in Magdeburg spielt.

Ruben Laurin verwebt sehr geschickt fiktive und historische belegte Charaktere zu einem spannenden Roman, der sich flüssig liest. Über jedem Kapitel werden Ort und Datum genannt, so dass sich trotz einer Reihe von Protagonisten die Geschehnisse gut einordnen lassen. Dazu tragen auch ein Personenregister und eine Zeittafel zu Beginn bei, in dem die historisch belegten Personen gekennzeichnet sowie die wichtigsten Ereignisse chronologisch aufgeführt sind. Eine Karte von Magdeburg im 13. Jahrhundert führt die örtlichen Gegebenheiten gut vor Augen. Ein Glossar am Ende führt in Begriffe ein, die vielleicht nicht jedem geläufig sind.

Ruben Laurins Charaktere sind lebendig, gut gezeichnet und stehen zumindest mir sofort vor Augen. Bereits im Prolog werden einige von ihnen vorgestellt, ebenso wie die Machtverhältnisse in Magdeburg. Derart eingestimmt, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Neben dem Erzählstrang von Wolfram und Esther gibt es viele weitere, teilweise kleine Episoden, die wieder aufgegriffen und abgerundet werden. Dank der Unterstützung des Autors durch einen Kenner des Magdeburger Doms und der Geschichte Magdeburgs habe ich mein Wissen um eben diese Geschichte erweitern können. Ruben Laurin dankt in einem Nachwort, in dem er die historischen Gegebenheiten in seine Dramaturgie einordnet, ausdrücklich seiner Lektorin für die Unterstützung bei der Recherche. Leider sind ihr zwei Dinge nicht aufgefallen, was allerdings meinem Lesevergnügen nicht geschadet hat.

Fazit: ein spannender historischer Roman, den ich sehr gern empfehle.